24.06.2006

Magenta Part 2

 

Nach einigen beschaulichen Jahren in Frieden und ohne nennenswerte Zwischenfälle war ich gezwungen meine Erlebnisse auf geschäftlicher Ebene zu vervollständigen.
Ein Fehler, der uns noch bis heute (5 Jahre nach seiner Entstehung) und nunmehr als Exkunde hinterher hinkt, wurde geboren weil die sich in Gründung befindliche GmbH als Anschlussinhaber vorübergehend auf die Geschäftsführerein zurückgreifen musste. 

Als dann sämtliche Formalitäten erledigt waren und der Anschluss von nun an auf die Firma laufen sollte, stießen wir (wie uns erst später klar wurde) das erste Mal an sämtliche Grenzen. Da als Rechnungempfänger der Firmenname prangte, waren wir so naiv anzunehmen dass alles zur Zufriedenheit erledigt sei. Als sich im Laufe der Zeit herausstellte dass die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten wurde ein Umzug beschlossen, der uns eines Besseren belehren sollte.


Alles begann damit dass wir 2 Tage vor der geplanten Abschaltung in den bisher genutzen Räumlichkeiten urplötzlich nicht mehr telefonieren konnten. Ein Anruf zwecks Nachfrage ergab dass der Termin unerklärlicherweise zu früh gesetzt wurde. Nach 1 1/2 Vormittagen, an denen die Privathandys heiß liefen, fand endlich der Umzug statt. Als das Wochenende mit Auspacken und Einräumen vorüber war und der Betrieb wieder normal weitergehen sollte, rief uns der verzweifelte Nachbar des nunmehr ehemaligen Büro an, er könne nicht mehr telefonieren. Nach schier unendlichen Gesprächen und Auswendiglernen der Warteschleifenmelodie, stellte sich heraus dass fälschlicherweise die Nachbarräume unserer alten Adresse komplett abgeschaltet wurden. Die darauf folgenden Gespräche fanden auf höherer Ebene statt und sorgten auch tatsächlich dafür dass der in Mitleidenschaft gezogene Schreinereibetrieb wieder am Netz der dämlichsten Firma Deutschlands hing.


Wir jedoch nicht mehr!! Man hatte unseren Anschluss doch allen Ernstes wieder mit zurück geschaltet! Abschließend bleibt nur noch mitzuteilen dass, nachdem dieser bedauerliche Irrtum beseitigt wurde, der Privatanschluss der o. g. Geschäftsführerin nicht mehr funktionierte..

14.06.2006

Halbstarke

In den letzten Jahren hat die Riege der halbstarken Unterbelichteten eine erstaunliche Wandlung vollzogen. Proportional zu den Spritpreisen verlagerte sich die Geldausgabe von sichtbaren zu hörbaren Tuning. Während Ende der 80er bis Mitte der 90er die Straßen noch 13 Zöller und Heckspoiler dominierten, herrscht heute Multimedia. Inspiriert durch hochgeistige Sendungen wie "Pimp my Ride" in denen normale bis schrottreife Fahrzeuge fachgerecht bis zur Unkenntlichkeit "verstümmelt" werden, muss sich der heutige halbstarke Unterbelichtete entscheiden zwischen DVD-Player integriert im Wasserfall und der Riesenfelge, die den untermotorisierten Kleinstwagen aussehen lässt wie Kinderwagen aus den 20ern des letzten Jahrhunderts.
Schwärmte man früher noch von 45-Weber-Doppelvergasern und gelben Koni-Dämpfern, so ist heute ein Rattenschwanz von Lichtlein und Displays notwendig um überhaupt noch mitreden zu können. Alles in allem ist jedoch vieles unverändert geblieben, die dröhneden Bässe die die Bürgersteigplatten neben der Ampel verschieben, der abgelegte Ellbogen im geöffneten Fenster und vor allem die locker lässige Sitzhaltung, die in mir jedes Mal den Wunsch keinem lässt der sich so Lümmelde säße auf einem Fahrrad, damit ich ihm einen Stock zwischen die Speichen werfen könnte. Diese zur Fahrzeugmitte geneigte, in den Sitz gelehnte Haltung wird vollendet mit dem schluffigen Griff in die Mitte des Lenkrads. Die Rechte lehnt auf dem Schalthebel um das Bild des endcoolen Fahrers von Welt abzurunden, besonders hervor tut sich bei dieser Lage die Position des Kopfes, der anmutet als sei das linke Ohr an der Schulter festgewachsen. Beachtenswert ist dabei nur die Tatsache dass diese Schräglage, die jegliche Anatomie mißachtet, keine Schäden an der Wirbelsäule hervorruft. Ganz besonders dämlich sieht diese Haltung bei dem weiblichen Teil dieser Spezies aus, während der männliche Part dabei allenfalls lächerlich davon kommt.
Eines wird sich ebenfalls wohl nie ändern, es wird immer den Tross der Durchschnittsbürger geben die fingerzeigend am Bürgersteig stehen und kopfschüttelnd das Ende der Welt verkünden sobald auch nur ein 18-25-jähriger am Steuer sitzt.