31.05.2006

Frauen

Legt man die Vorurteile, Sagen und Mythen zu Grunde, die über die Frau am Steuer kursieren, multipliziert sie mit 10 und rundet sie großzügig auf, kommt man nicht annähernd an die Summe aller Nerven heran die die Menschheit auch nur ein einziges Exemplar dieser Gattung gekostet hat. Selten kann man so unentschlossene und unfähige Verkehrsteilnehmer beobachten, wie die gemeine Unterbelichtete. Ihr Schlachtfeld reicht von Feldweg zu Bundesstraße, von verkehrsberuhigter Zone zu Autobahn, man trifft sie in Parkhäusern und Waschanlagen wo sie sämtliche Verkehrsteilnehmer in Angst und Schrecken versetzen. Möchte man ihnen nahe bringen dass sie in öffentlichen Verkehrsmitteln besser aufgehoben wären, erwidert die Frau von heute dass sie statistisch gesehen die bessere Autofahrerin ist. Jedes Mal wenn dieser hirnlose Satz meine Ohren malträtiert, würde ich meinem Gegenüber liebend gerne in die hämisch grinsende Fresse hauen. Dass diese Statistik fürs Gesäß ist, sollte jedem klar sein der auch nur den Hauch eines Hirns besitzt. Denn erstens kann man die 3 Kilometer Geschleiche zum Kindergarten und nach Plus wohl kaum als fahren bezeichnen und zweitens traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast!
Frauen fallen aus der Statistik der Unfälle auf eine ganz raffinierte Weise heraus, sie bewegen sich auf der Straße als wären sie ganz allein auf weiter Flur und kümmern sich nicht um das Chaos welches sie hinter und neben sich verbreitet haben, wodurch sie in der Lage sind Unfälle zu verursachen, ohne selbst daran beteiligt zu sein (geschweige denn es zu merken).
Sie verharren beim Abbiegen minutenlang an freien Straßen um sich anschließend als Ausgeburt der Dreistigkeit vor das nächste Auto zu quetschen und dieses auf penetranteste Weise zum Kriechen zu zwingen.
Bei Überholvorgängen auf Autobahnen fädeln sie sich nahezu treffsicher vor den ach so bösen Drängler ein ohne zu kapieren dass dieser durch ihr Vorfahrtnehmen beinahe in der Leitplanke geparkt hätte. Anstatt den Fehler auch nur ansatzweise bei ihnen selbst zu suchen, echauffieren sie sich anschließend beim Kaffeeklatsch mit ihren Leidensgenossinnen über den schwanzlosen Drängler der es gewagt hat sie in ihrem Tiefschlaf zu stören.

Gaffer

Wenn dem gemeinen Unterbelichteten auf dem stupiden Arbeitsweg einmal das unsagbare Glück widerfährt einen Unfall beobachten zu dürfen, feiert er einen innerlichen Reichsparteitag. Sämtliche Sorgen sind vergessen sobald er sich am Elend oder auch nur am Pech anderer Leute laben darf. Alle Sinne sind auf Höchstleistung gestellt wie die eines Spiones, der die geheimen Staatsakten entdeckt hat und saugen jedes Quentchen Elend auf wie ein Schwamm. Sämtliche Verkehrsregeln, die er noch vor fünf Minuten seinem Hintermann durch enervierende Schleichfahrten aufzuzwingen vermochte, sind außer Kraft gesetzt, es wird gebremst und geglotzt, was kümmert ihn der Hintermann der anhand der Vollbremsung mit den Füßen in seiner Ölwanne steht? Der Stau auf der Gegenfahrbahn hat schnell größere Ausmaße angenommen als der Unfall vermocht hätte, wie bedauerlich dass das Spektakel aufgrund des Verkehrs genauso schnell wie der allmonatliche Geschlechtsakt mit der migränekranken Gattin vorüber ist. Aber der Tag ist gerettet weil es anderen beschissen ging und man daran Anteil haben durfte. Ist es eigentlich nur im Reich der Unterbelichteten möglich dass ein vergessenes Warndreieck auf dem Randstreifen einen kilometerlangen Stau auslöst?

30.05.2006

Baustellen

Als beachtenswert ist auch das Verhalten des gemeinen Unterbelichteten anzusehen wenn eine Baustelle seinen Weg kreuzt. Es wird rücksichtslos gedrängelt und blockiert, als sei das allseits propagierte Reißverschlussverfahren gänzlich unbekannt oder nie existent gewesen. Jeder Meter ist heiliger Boden und wer es wagt ihn zu entweihen wird bedroht, beschimpft und genötigt. Hat man sich dann resigniert hinter einem Tross von heimlichen Verkehrserziehern eingeordnet, kommt man so schnell nicht mehr an ihnen vorbei weil sie sich erstens natürlich auf der linken, auf 2 m reduzierten, Spur befinden, zweitens nicht trauen die LKW auf der rechten Spur zu überholen und drittens es nicht schaffen innerhalb ihrer eigenen zu bleiben. Glaubt man dem Fahrverhalten dieser fahrkünstlerischen Blindgänger, steuern sie allesamt mindestens 40-Tonner oder gar Schwerlaster.
Falls in weiter Ferne ein Schild verkündet dass in 600 m eine Spur endet, schmeißen sich die Ersten schon hier todesmutig auf die verbleibende Spur und lassen keinen mehr darauf der es sich herausnimmt bis zum Ende zu fahren.

Arbeitsweg

Ist euch schon mal aufgefallen dass beinahe jeder Hirnlahme sich genau dann auf den Weg macht wenn man selbst unterwegs ist? Es fängt schon beim Abbiegen aus der Straße in der man wohnt an, der Blick nach links ist durch zwei lieblos hingeklatschte Glascontainer versperrt, die jedes Mal nach der Leerung 10 cm weiter im Weg stehen, der nach rechts durch den LKW mit Schrott, der eigentlich auch auf selbigen gehört und jeden Morgen den Wunsch aufkommen lässt seinem Besitzer einmal kräftig in den Arsch zu treten. Selbst wenn man die Möglichkeit hat sich mit diesem geistig zu duellieren, lässt man dieses Gespräch sehr schnell wieder fallen, denn man merkt unmittelbar nach dem ersten Wort dass er unbewaffnet ist.
Schafft man es ohne nennenswerte Blessuren aus dieser Straße zu kommen, steht man auch schon wieder wie festgenagelt vor einem von Abermillionen Verkehrshindernissen, kurz Ampel genannt. Wenn man sich dabei einmal unauffällig umsieht um sich seine Gleichgesinnten anzusehen, die sich auch jeden Morgen durch den Dschungel aus Blech und Idiotismus quälen, erfährt man warum es mit unserem Lande stetig bergab geht.
Hat man unter Schweiß und Tränen endlich den Autobahnzubringer erreicht sagt einem die von dementen Fahrradfahrern entwickelte „Pförtnerampel“ dass bei Grün nur ein Auto drüber darf weil der Durchschnittsdeutsche bekanntermaßen nicht einmal in der Lage ist auf eine Autobahn zu fahren ohne dabei seine Mitmenschen ins Grab zu bringen.

Der Tag zeigte schon von Beginn an sein freundlichstes Gesicht:
Die Baustelle auf der A40 wurde von Bastionen von Volltrotteln mit Tunnelblick heimgesucht. Ein besonderer Teilnehmer dieser Expedition fuhr ca. 5 Kilometer stur auf der linken Spur und litt offenbar an einem unruhigen rechten Fuß. Es schien als fuhr er dauerbremsend mit kurzen Unterbrechungen des Gasgebens und sobald auf der rechten Spur ein Fahrzeug zu erkennen war erweckte er den Anschein die Spuren wären beide bloß 1,50 breit. Jedes nervöse Aufleuchten des Bremslichtes riss mich aus dem Schlaf. Wäre er nicht rechtzeitig rausgefahren, ich hätte ihn amoklaufend gerammt.
Vor dem Kreisverkehr bewies eine Dame mittleren Alters einmal mehr ihre Weiblichkeit, keine Lücke war groß genug um hineinzupassen und die sich in ihm befindlichen Fahrzeuge fuhren mindestens 150.
Beim Bäcker versuchte sich eine dreiste Greisin vorzudrängeln in dem sie mir einfach ins Wort fiel, warum passiert mir das eigentlich immer?? Weil ich so gut gelaunt war schiss ich sie nach Strich und Faden zusammen, Miststück!
Nach der Arbeit, bei WAL-MART lungerten sämtliche Minderbemittelte der Stadt rum. Jeder zweite ALGII-Empfänger versuchte seinen Hungerlohn schon am ersten Tag auf den Kopp zu hauen. Warum kaufen Menschen die angeblich am Existenzminimum rumkriechen eigentlich so viel unbrauchbares Zeug? Die Wagen voll mit mülliger Weihnachtsdeko und Zigaretten. Das Jammern der Menschen über die politikerverursachte miese finanzielle Lage verhält sich proportional zu dem Schund im Einkaufswagen. Je größer die Not, desto mehr Scheiß wird gekauft. Packzeug, elendes!
Vor mir an der Kasse standen zwei blondierte Schlampen, die mich musterten als sei ich vor ihnen vom Himmel gefallen, hinter mir schrie sich ein rotznasiges Kleinkind die Lunge aus dem Hals und provozierte den Verlust seiner Stimmbänder.
Alles in allem ein schöner Tag. Als ich zuhause war dankte ich dass ich ihn überlebt hatte.

15.05.2006

Magenta Part 1


Wer seit Anbeginn der Zeit einen analogen Telefonanschluss sein Eigen nennen darf und keine Veranlassung sieht dies zu ändern ist ein glücklicher Mensch.
Sollte er jedoch einmal in die Situation kommen diesen Anschluss zu ändern dem gnade Gott. Wer umzieht, seinen alten Anschluss auf ISDN umstellt oder gar ein Häusle baut dem sei gesagt dass sich die Ära des bisher friedlichen Daseins dem Ende zuneigt. Man wird Nerven an sich entdecken von denen man bisher nicht ahnte dass man sie besitzt.

Meine zweifelhafte Symbiose mit diesem Unternehmen von nicht unwesentlicher Größe begann im Jahr 1995 als ich mich eines unliebsamen Zeitgenossen entledigte. Der von mir gepeinigte Herr malträtierte wochenlang mein Telefon und meine Nerven bis ich auf die glorreiche Idee kam mir eine neue Nummer geben zu lassen die nicht ins Telefonbuch eingetragen werden sollte. Ich nahm mir vor diese Nummer zu hüten wie meinen kostbarsten Schatz und sie lediglich den wichtigsten Menschen zukommen zulassen. Alle Beteiligten benahmen sich als planten sie heimlich die Übernahme der Weltherrschaft, bewachten diese Telefonnummer wie ein Staatsgeheimnis und ich genoss die Stille meines plau-pinken Swatch-Twinphones. Schon am zweiten Tag war es mit dieser Ruhe vorbei, der Saftsack hatte es doch tatsächlich geschafft die Nummer ausfindig zu machen, im Geiste peinigte ich schon sämtliche Verräter ins Unermessliche als plötzlich eine Person anrief der ich die Nummer überhaupt nicht mitgeteit hatte. 
Auf die Frage wie sie diese herausbekommen hatte bekam ich die Antwort: "Na ich hab deine alte Nummer gewählt und da lief ein Band: Die Rufnummer hat sich geändert, die neue Nummer lautet: xxxx".