08.04.2007

Frustration

Komplexer Erlebenszustand des Individuums nach Behinderung oder erzwungenem Verzicht der Befriedigung und Erfüllung von Triebbedürfnissen bzw. Verhaltensmotiven. Der Zustand der Frustration kann entweder als intervenierende Variable (Motivvariable) aus seinen Folgen erschlossen oder auch direkt erfaßt werden, z.B. mit Hilfe psychophysiologischer Messungen. Er ist von der Frustrationstoleranz eines Individuums abhängig, d.h. von der individuellen Fähigkeit, frustrierende Bedingungen (z.B. Gewaltandrohung, Mangel an Befriedigungsgelegenheiten, rigide Gewissensanforderungen oder unsystematischer Wechsel von Belohnung und Bestrafung) zu ertragen. Mit Hilfe von sozialpsychologischen und lerntheoretischen Ansätzen werden heute insbesondere die Folgen von Frustrationen auf das Verhalten von alleingelassenen Blogs untersucht. Die Frustrations-Agressionshypothese geht davon aus, daß Aggressionen grundsätzlich als Frustrationsfolgen auftreten. Die Frustrations-Regressionshypothese stellt als zentrale Frustrationswirkung die Regression in den Mittelpunkt, d.h. das Zurückfallen des Individuums auf frühere, unreifere Entwicklungsstufen des Organismus sowie auf einfachere Lern- und Verhaltensmuster. Die Frustrations-Fixierungs-Hypothese betont, daß die unter Frustrationsbedingungen auftretenden Verhaltensweisen fixiert und von daher in der Folge auch dann beibehalten werden, wenn sie sinnlos bzw. situationsunangemessen geworden sind.
Is doch logisch, oder?

07.04.2007

Johansen, Iris - Knochenfunde


Verlag: List; Auflage: 1 (Februar 2003)
ISBN-10: 3471794794
ISBN-13: 978-3471794791

Aus der Amazon.de-Redaktion
In den Sümpfen Louisianas wird ein Skelett gefunden und niemand weiß, wer der geheimnisvolle Tote sein könnte. Nachdem kurz darauf bis auf den zahnlosen Schädel alle Leichenteile auf mysteriöse Weise abhanden kommen, kann die Identifizierung nur noch über eine forensische Schädelrekonstruktion vorgenommen werden. Der Auftrag soll an die Expertin Eve Duncan gehen, die nach kurzem Zögern schließlich auch zusagt und nach Baton Rouge reist. Schon sehr bald muss sie erkennen, dass irgendjemand mit allen Mitteln verhindern will, dass die Identität des Toten ans Licht kommt. Nur knapp entgeht Duncan einem hinterhältigen Anschlag auf ihr Leben, doch sie lässt sich nicht von ihrer Arbeit abbringen und kommt dabei einer Verschwörung ungeheuren Ausmaßes auf die Spur.

Iris Johansen gehört in den USA zu den erfolgreichsten Thriller-Autorinnen und stürmt mit ihren Romanen regelmäßig die Bestsellerlisten. Ihre Fan-Gemeinde in Europa und insbesondere in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Zu ihren erfolgreichsten Veröffentlichungen zählen Das Auge des Tänzers , Im Profil des Todes, Das verlorene Gesicht und Komm, dunkle Nacht.

Eve Duncan ist wohl Johansens eigentümlichste Serienheldin, die auch in ihrem neuesten Fall von ihrem Freund Joe Quinn und dem gewieften Sean Galen unterstützt wird. Übrigens, bevor sich Iris Johansen dem Thriller-Genre zuwendete, hat sie eine ganz Reihe von erfolgreichen Liebesromanen verfasst. Einigen Passagen von Knochenfunde merkt man das auch deutlich an -- vor allem, wenn es um die angeknackste Beziehung von Eve und Joe geht. Aber keine Angst, trotz der gelegentlichen Ausflüge der Autorin in ihr altes Fach ist das Buch ein absoluter Knaller, der den Leser von der ersten Seite an elektrisiert. Wer Hochspannung nicht aushalten kann, der sollte lieber zu einer von Johansens Liebesschnulzen greifen. --Christoph Reudenbach

Aust, Stefan - Der Baader Meinhof Komplex


Taschenbuch: 667 Seiten
Verlag: Goldmann; Auflage: Erw. u. aktualis. A. (August 1998)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442129532
ISBN-13: 978-3442129539

Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)

Der Baader-Meinhof-Komplex
OA 1985 Form Sachbuch Bereich Politik
Der Baader-Meinhof-Komplex des Journalisten Stefan Aust befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Rote-Armee-Fraktion, der wichtigsten terroristischen Gruppierung in der Bundesrepublik Deutschland, zwischen 1970 und dem »heißen Herbst« 1977. Dabei werden sowohl die ideologischen Überzeugungen als auch die Aktivitäten selbst beleuchtet.
Entstehung: Aust verarbeitet in seiner Chronik neben zahlreichen Interviews mit Protagonisten und Zeitzeugen sowohl RAF-Dokumente als auch Polizei- und Gerichtsakten. Diese ausgewogene Quellenbasis wurde für die zweite Auflage von 1997 noch durch erst seit 1990 zugängliche Akten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR ergänzt.
Inhalt: In den 1960er Jahren begannen in Westdeutschland Studentenunruhen, es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen zunächst friedlich Protestierenden und Sicherheitskräften, 1970 brannten die ersten Kaufhäuser. In dieser brisanten politisch-gesellschaftlichen Situation entstand die RAF, deren erste Generation sich in ihren Anfangszeiten »Baader-Meinhof-Gruppe« nannte. Anhand der Lebenswege von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und der Journalistin Ulrike Meinhof, die Aust persönlich kannte, schildert der Autor weitgehend chronologisch die Ereignisse bis Ende 1977. Obwohl sein Hauptaugenmerk der RAF gilt, gewährt er auch Einblicke in die Motivation derjenigen, die in Politik, Polizei und Justiz für die Bekämpfung des Terrorismus verantwortlich zeichneten. Auch Schwierigkeiten, Versäumnisse und Skandale kommen zur Sprache. Die Entwicklung der RAF in den 1980er und 90er Jahren wird lediglich am Schluss des Buches kurz erwähnt.
In besonderer Ausführlichkeit schildert Aust den Stammheimer Prozess (Mai 1975 bis April 1977), der den deutschen Rechtsstaat unter starken Druck setzte, Wellen der Sympathie mit den Inhaftierten auslöste und mit der Verurteilung der Angeklagten zu lebenslanger Haft endete. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der sog. heiße Herbst 1977, als innerhalb von nur wenigen Wochen die Entführung der Lufthansa-Maschine »Landshut« durch ein mit der RAF befreundetes palästinensisches Kommando, der kollektive Selbstmord der in Stammheim Inhaftierten Baader, Ensslin und Jan-Carl Raspe sowie die Ermordung des zuvor entführten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer die westdeutsche Öffentlichkeit erschütterten.
Wirkung: Der Baader-Meinhof-Komplex ist bis heute das wichtigste Standardwerk zur Geschichte des linksrevolutionären Terrorismus in Deutschland. Aust gelingt es, diese hochkomplexe, in der Öffentlichkeit immer wieder kontrovers diskutierte Thematik spannend, anschaulich und gut lesbar darzustellen. Zugleich wirkt die journalistische Chronik an keiner Stelle entschuldigend, idealisierend oder romantisierend. Indem Aust den Biografien der Protagonisten besondere Beachtung schenkt und Einblicke in zahlreiche interne Dokumente, die so genannten RAF-Kassiber, gewährt, zeichnet er eine Art »Psychogramm« der Organisation, deren Kampf Deutschland jahrelang in Atem hielt. A. He.

Kurzbeschreibung
"Der Baader-Meinhof-Komplex" ist zu einem Klassiker der jüngsten Zeitgeschichtsschreibung geworden. Für diese wesentlich erweiterte und aktualisierte Ausgabe hat Stefan Aust die seit dem Fall der Mauer aus Stasi-Archiven verfügbaren Unterlagen, interne Polizeipapiere und die Aussagen inhaftierter Beteiligter an der Schleyer-Entführung in seiner Chronik des "Deutschen Herbstes" eingearbeitet. So wurde dieses historische Protokoll in wichtigen Teilen um die Perspektive der Täter ergänzt.

Münk, Katharina - Und morgen bringe ich ihn um!


Und morgen bringe ich ihn um!
Als Chefsekretärin im Top-Management

Verlag: Eichborn; Auflage: 1 (August 2006)
ISBN-10: 3821856335
ISBN-13: 978-3821856339

Kurzbeschreibung
Achtung, Chefs! Dieses Buch könnte Ihre Sekretärin geschrieben haben! Eine Sekretärin packt aus: Endlich erfahren wir aus erster Hand, wie es in den Chefetagen wirklich zugeht. Sie ist die Frau, die im Hintergrund die Fäden zieht: rechte Hand, linke Hand, lebender Palm Pilot, Statussymbol, Coach und Punchingball, Hausdame und Animateurin, Burgfräulein und beinharte Wächterin in Personalunion, die Frau für den Tag und manchmal für die Nacht. Sie könnte ihre Geschichte zu einem Film machen, denn sie hat unglaubliche Dinge aus der Praxis zu berichten, aus den Etagen, wo der Teppich weicher und das Leben dramatischer ist. Und wo sie durch eigenen Fahrstuhl oder auch eigenen Koch von der normalen Unternehmenswelt abgeschirmt ist. Katharina Münk ist eine dieser Frauen, und sie schreibt für alle Kolleginnen in den Vorzimmern und für alle männlichen Chefs, die mutig genug sind, einmal in den Spiegel zu schauen.

Auszug aus Und morgen bringe ich ihn um! Als Chefsekretärin im Top-Management von Katharina Münk. Copyright © 2006. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Vorwort
Laufen wir nicht alle mit unterschiedlichen Brillen durchs Leben - rosarot, schwarz getönt, glasklar oder ziemlich trübe? Die Spezies der Top-Manager kann ich nur durch meine eigene Brille beschreiben. Sie wissen schon, die Sekretärinnenbrille mit dem Kettchen dran, die man nicht verlieren kann. Es gibt Freunde, die mir sagen, ich solle doch nicht so streng in der Beurteilung der Lage sein. Schließlich hatte ich mich ja einmal voller Elan für den Beruf »Sekretärin« entschieden: effektive Topmanagement-Entlastung der neuen Generation, international und kommunikativ orientiert, verantwortungsvoll, mit einem Schuss Diplomatie und Psychologie. Coach für Führungspersönlichkeiten, Krisenmanager und heimlicher Wegbereiter für wahrhaft große Entscheidungen. Das war sehr reizvoll und kann es noch immer sein. Es gibt Chefs, die das unterstützen. Aber es gibt auch eine Menge Spielverderber in Nadelstreifen. So absolvierte ich die klassische Studien- und Ausbildungslaufbahn einer
Sekretärin. Ich habe nie auf einen anderen Beruf hingearbeitet und mir nach dem Abitur die qualifizierteste »Europasekretärinnen«-Ausbildung ausgesucht, die es damals gab. Fünf Semester eiserner Drill in einer unprickelnden kleinstädtischen Umgebung. Kein Bafög, keine Uni-Feten, keine Studentenkneipen, keine männlichen Kommilitonen, die Zeit und Herzblut kosten. Statt dessen reduzierter Hormonhaushalt und Betablocker für ruhige, treffsichere Finger vor jeder Schreibmaschinen-Zwischenprüfung. Hier wurden wir zu Rennpferden gemacht, die wissen, wie man Bilanzen liest, wie eine Due Diligence aussieht und dass man den Kaffee von rechts und den Keksteller von links serviert. Intelligent, multikulturell, schnell, serviceorientiert. Ich komme also definitiv nicht von der Volkshochschule und bin auch keine Umschülerin. Ich bin das Gegenteil: approbierte »internationale Direktionsassistentin« mit 400 Anschlägen pro Minute und 160 Silben Steno in drei Sprachen. Ein Vollblut, eine der echten klassischen Sekretärinnen. Aber was ist das schon gegen die Erfahrungswerte aus den Chefetagen, von denen ich so manche über die Jahre durchlaufen habe? Dort, wo der Teppich dicker und das Leben dramatischer und durchaus filmreif ist. Manchmal war ich versucht durch die Wand zu pieksen, um zu erkunden, ob diese nicht vielleicht Teil eines Bühnenbildes aus Pappmache sei. Aber sie war echt - und sie ist es noch. Ja, ich bin immer noch in der »Trueman Show«! Aber mittlerweile kenne ich das Drehbuch.

Baigent, Michael; Leigh, Richard - Als die Kirche Gott verriet.


Als die Kirche Gott verriet.
Die Schreckensherrschaft der Inquisition

Verlag: Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co.; Auflage: 3.,(2002)
ISBN-10: 3404641833
ISBN-13: 978-3404641833

Kurzbeschreibung
»Die Inquisition kommt!« – Dieser Ruf bedeutete eine Drohung, die Heil und Unheil zugleich meinte; dieser Begriff kam über Jahrhunderte in vielen Ländern der Erde für die Betroffenen einer Katastrophe gleich. Die Inquisition war ein gewaltiger Apparat aus weltlicher und kirchlicher Autorität, die mit Folter und Denunziation ihre Macht wahrte und lästige Konkurrenz im Denken und Glauben sowie in der Politik ausschaltete. Doch wie konnte dies eine Kirche tun, die im Namen Jesu gegründet worden war, die christliche Tugenden lehrte und hütete? Dieses Buch ist eine bestürzende Analyse eines gnadenlosen Machtinstruments, das bis in unsere Zeit den Alltag der europäischen Menschen bestimmte.

»Ein Buch, das der katholischen Kirche den Spiegel ihrer zeitweiligen Unmenschlichkeit vor Augen hält!« Focus

Diamont, Anne - Kein Laut mehr aus deiner Wiege


Taschenbuch: 238 Seiten
Verlag: Lübbe; Auflage: 4 (Januar 1997)
ISBN-10: 3404613856
ISBN-13: 978-3404613854

Kurzbeschreibung
Der plötzliche Kindstod ihres kleinen Sohnes ist für Anne Diamond Anlaß, sich mit diesem Phänomen intensiv zu befassen. Dabei macht sie eine erschütternde Entdeckung. Die von ihr gestartete Aufklärungskampagne rettete vielen Säuglingen das Leben.

Klappentext
Kein Laut mehr aus einer Wiege

Der kleine Sebastian wurde nur vier Monate alt. Eines Morgens lag er tot in seiner Wiege. Der Verlust des fröhlichen Babys ist für seine Familie eine unsagbare und unbegreifliche Tragödie. Um diesen Schicksalsschlag zu bewältigen, beginnt Sebastians Mutter Anne Diamond, eine bekannte Moderatorin des englischen Fernsehens, sich über das scheinbar noch wenig erforschte Phänomen des plötzlichen Kindstods zu informieren. Eher zufällig stößt sie auf eine fast zwei Jahre alte Studie aus Neuseeland über vorbeugende Maßnahmen. Diese Forschungsergebnisse waren auch den britischen Gesundheitsbehörden bekannt, die jedoch nichts unternommen haben, um die Bevölkerung zu informieren.

Anne nutzt ihre Popularität und startet eine beispiellose landesweite Aufklärungskampagne. Ihr ist es zu verdanken, daß die Kindstodrate in Großbritannien binnen sechs Monaten um 50 Prozent zurückging.

Fröhlich, Elke - Als die Erde brannte


Verlag: Droemer/Knaur
(April 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426778254
ISBN-13: 978-3426778258

Kurzbeschreibung
Zwölf ungewöhnliche und eindrucksvolle deutsche Schicksale in den letzten Tagen des "Dritten Reiches":
Ein Telefonist, der über die letzten Stunden im "Führerbunker" erzählt.
Eine Familie, die in Dresden die Flächenbombardements der Alliierten erlebt.
Tod an der Bernsteinküste - Ein Augenzeuge berichtet von einem kurz vor Kriegsende begangenen Massaker der SS.
Eine junge Jüdin in Auschwitz, die den Gaskammern entrinnt, weil sie Akkordeon und Blockflöte spielt.
Leid, Schrecken und Erlösung - authentische Zeugnisse vom Ende der nationalsozialistischen Herrschaft.

Zachert, Christel; Zachert, Isabell - Wir treffen uns wieder in meinem Paradies


Verlag: Lübbe
ISBN-10: 340425595X
ISBN-13: 978-3404255955

Kurzbeschreibung
Isabell ist gerade 15 Jahre alt, als sie die grausame Diagnose erfährt, die für sie das Todesurteil bedeutet: Krebs. Ihr Leben ändert sich radikal, und der Wettlauf mit dem Schicksal beginnt. Mit beispielloser Energie, mit Mut, Kraft und Liebe kämpfen ihre Familie und Freunde um ihr Leben. Durch die Krankheit reift Isabell zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit heran, wächst über sich hinaus und hat trotz des Leids, das sie immer wieder erfahren muß, nicht zuletzt durch ihren Glauben genug Kraft, ihr Leben positiv zu sehen, und die Hoffnung, daß sie diese schwerde Prüfung überstehen wird.

Walton, Evangeline - Die vier Zweige des Mabinogi


Verlag: Klett-Cotta (Dez. 2001)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3608933905
ISBN-13: 978-3608933901

Kurzbeschreibung
Der Fabelstoff dieser phantastischen Roman-Tetralogie ist den "Mabinogion" entkommen, einem walisischen Sagenzyklus aus dem 14. Jahrhundert, der einer sehr viel älteren, keltischen Überlieferung entstammt. Der Autorin ist das Unwahrscheinliche gelungen: Ihre Nach- und Neuschöpfung wirkt auf den Leser als die authentische Fassung, als die ursprünglich-lebendige Gestalt dessen, was nur noch in Trümmern vorhanden gewesen ist. Das Ganze: ein gigantisches, farbenreiches, hinreißendes Märchenfresko. Ungeheuerliches wird sichtbar in Bildern von zauberhafter Klarheit.

06.04.2007

Greiner, Margret - Miss, wie buchstabiert man Zukunft?


Verlag: Piper; Auflage: 3
(Oktober 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492241808
ISBN-13: 978-3492241809

Aus der Amazon.de-Redaktion
Wie die Erfüllung eines lebenslangen Traumes erscheint Margret Greiner die Einladung, für zwei Jahre nach Israel zu gehen. Doch als sie im Oktober 2000 dort ankommt, ist die Intifada ausgebrochen und die Eskalation der Gewalt ist nicht zu stoppen. Zwei Jahre später verlässt sie ihr "gelobtes Land", mit dem Gefühl, einem Albtraum zu entrinnen.

Margret Greiner wohnt in einem israelischen Viertel in Jerusalem und unterrichtet an einer palästinensischen Schule in Ostjerusalem -- ein kaum zu bewältigender Balanceakt zwischen der westlichen und der arabischen Welt. Sie schildert ihr Leben in Jerusalem, den Schulalltag, die Lebenswelt der israelischen Palästinenser und Juden. Schritt für Schritt führt sie den Leser tiefer hinein in den politischen und kulturellen Konflikt, beschreibt, wie Fanatismus, Hass und Angst das Leben in Jerusalem, Betlehem und Ramallah diktieren.

Wie Tagebuchnotizen reiht Margret Greiner ihre Erlebnisse aneinander und schildert so die Situation aus einer sehr persönlichen und emotionalen Sicht. Dabei bleibt sie bewusst bei einer Momentaufnahme. Sie versucht nicht, die Herkunft des Konfliktes aus der Geschichte der beiden Völker zu erklären oder ihn in einen Gesamtzusammenhang zu stellen.

Das Buch ermöglicht einen Einblick in den für Israelis und Palästinenser zunehmend deprimierenden Lebensalltag. Die Verpackung in kurze Anekdoten hilft dem Leser, sich mit diesem sehr komplexen und düsteren Thema auseinander zu setzen. Es bleibt Margret Greiners hoffnungsloses Fazit: "Im Augenblick muß man fürchten, dass sich die Spirale von Gewalt und Gegengewalt immer weiter hochschraubt und die Region in Chaos und vollständige Zerstörung fällt." --Ute Maatz -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Gebundene Ausgabe .

Kurzbeschreibung
Margret Greiner hat sich einen Traum erfüllt: Zusammen mit ihrem Mann ist sie nach Israel gezogen. Sie wohnt in einem israelischen Viertel von Jerusalem und unterrichtet an einer palästinensischen Schule in Ostjerusalem. Jeden Tag geht sie von der westlichen in die arabische Welt und wieder zurück. Doch nie hätte sie sich vorgestellt, wie schwer es werden sollte, diese unsichtbare Grenze immer wieder zu überwinden. Margret Greiner ist zerrissen wie die Stadt Jerusalem, deshalb kann sie so eindringlich von den vielen Widersprüchen und der ausweglosen Situation erzählen.

»Eine plastische Darstellung des Nahostkonflikts von unten, mit allen Schwierigkeiten und Hindernissen des täglichen Lebens, mit Freude und Schmerz, viel Leid und dennoch ein bißchen Hoffnung.« Basler Zeitung

Owen, James A. - Der unsichtbare Mond. Kai Meyers Mythenwelt 2


Verlag: Piper; Auflage: 1
(April 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 349226557X
ISBN-13: 978-3492265577

Aus der Amazon.de-Redaktion
"Heute Morgen habe ich den Zeitungsjungen getötet." Mit diesem Satz beginnt James Owen seinen zweiten Mythenwelt-Roman, nur um sich sogleich aus der Ich-Perspektive zurückzuziehen und die Aussage seiner Hauptfigur zu korrigieren beziehungsweise zu präzisieren: Meredith Strugatski hat den Zeitungsjungen nicht nur getötet, sie hat ihn aufgegessen.

Was dann folgt, ist eine ebenso komische wie albtraumhafte Geschichte, die ihren Anfang nimmt, als das Ehepaar Kawaminami in das kleine Städtchen Silvertown im Norden der Vereinigten Staaten zieht. Tetsuo und Fujiko teilen zwei Leidenschaften: Bücher und die italienische Renaissance. Sie kaufen eine stillgelegte Essigfabrik, die sie -- in Anlehnung an die Peterskirche in Rom -- mit einer riesenhafen Kuppel versehen. Darunter eröffnen sie das Café Soame's, das sich zum kulturellen Mittelpunkt der Region entwickelt -- und zum Zentrum der fantastischen Ereignisse, die wie eine Flutwelle über das Land hereinbrechen.

Merediths Appetit auf Zeitungsjungen ist nur ein Aspekt dieser drastischen Veränderungen. Anknüpfend an das Finale von Die ewige Bibliothek werden die Einwohner von Silvertown von den unterschiedlichsten Geschöpfen aus Mythen und Legenden heimgesucht. Und sie müssen lernen, dass der wahre Schrecken nicht von außen kommt -- er liegt in uns selbst verborgen.

Der erste Band von Kai Meyers Mythenwelt, Die ewige Bibliothek, gehört zu jenen Büchern, die man mit leuchtenden Augen aus der Hand legt, allerdings auch mit der brennenden Frage, wie der Autor diesen Serienauftakt noch einmal toppen möchte. James Owen geht so verschwenderisch mit Figuren und Ideen um, dass man unwillkürlich fürchtet, ihm könnte die Puste ausgehen. Der unsichtbare Mond beweist das genaue Gegenteil: Owen erzählt eine völlig neue Geschichte, die aber immer wieder an die Ereignisse des ersten Bandes anknüpft. Schräge Figuren, witzige Dialoge und überraschende Wendungen scheinen ihm nur so aus der Feder zu fließen. Und am Schluss bleibt man erneut atemlos zurück und fiebert dem nächsten Band entgegen. --Helge Basler -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.

Kurzbeschreibung
An einem Mondtag in Silvertown verwandeln sich Flugzeuge in Drachen, Tiere und Menschen verschwinden, Gegenstände werden zu Fabelwesen. Mittelpunkt des mythischen Sturms ist eine riesige Bibliothek, die auch als Caf dient und einem exzentrischen Ehepaar gehört. Als die Journalistin Meredith eine Seite aus einem uralten Codex im Briefkasten findet, steht fest: Zwischen der Handschrift und den Ereignissen in Silvertown gibt es Zusammenhänge.

Owen, James A. - Die ewige Bibliothek. Kai Meyers Mythenwelt 1



Verlag: Piper; Auflage: 1
(Oktober 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492265561
ISBN-13: 978-3492265560

Aus der amazon.de-Redaktion
Eine Romanserie, die von einem deutschen Bestsellerautor konzipiert und von einem US-amerikanischen Multitalent geschrieben wurde, exklusiv für den deutschsprachigen Markt? Ungewöhnlich, keine Frage. Die Bündelung von Talent, die hinter Mythenwelt steht, lässt jedenfalls aufhorchen! Kai Meyer ist mit seinen Romanen Die Alchimistin und die Die fließende Königin zum Garanten für spannende und vielseitige fantastische Romane geworden. James A. Owen gehört mit der von ihm getexteten und gezeichneten Comicserie Starchild zu den Shootingstars der Fantasy-Szene in den USA. Gemeinsam haben sie ein Projekt verwirklicht, das für einige Aufmerksamkeit sorgen wird: In Mythenwelt wird der Schleier zwischen unserer Wirklichkeit und der Welt der nordischen Mythologie durchlässig -- mit weit reichenden Folgen.

Michael Langbein ist Gastprofessor für Ältere Geschichte und Literatur an der Universität Wien. Seine Spezialität sind wertvolle Handschriften, die er an den entlegensten Orten der Erde aufspürt. Eines Tages legt ihm der Mathematiker und Illusionist Juda fast beiläufig einen Codex vor, der ihm den Atem raubt: Eine frühe Fassung der Edda, der klassischen Sammlung altnordischer Heldensagen, die sich grundlegend von allen bisher bekannten unterscheidet. Auffällig ist vor allem die große Verwandtschaft mit Richard Wagners Interpretation des Nibelungen-Stoffes in der Oper Der Ring des Nibelungen. Und dann beginnt Juda zu erzählen! Von seiner Reise in die tibetanische Bergwelt, wo er eine Bibliothek entdeckt hat, die keine räumlichen und zeitlichen Grenzen kennt.

Nicht nur die Entstehungsgeschichte von Die ewige Bibliothek ist ungewöhnlich, sondern auch in inhaltlicher und stilistischer Hinsicht wird hier einiges geboten. Owen setzt seine Leser einem Wechselbad intensiver Gefühle aus, von tiefem Entsetzen bis zu lautem Lachen. Offensichtlich hat er nicht nur eine Vorliebe für die Großen des magischen Realismus -- von Gabriel García Márquez bis Tim Powers --, sondern auch für Charles Dickens und Monthy Python. Ob er dieses Niveau in den nächsten Bänden halten kann, wird sich zeigen. Aber hier nur von einem gelungenen Auftakt zu reden, wäre eine schändliche Untertreibung! --Helge Basler -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.

Kurzbeschreibung
Als in Wien eine alte Handschrift auftaucht, ist die Fachwelt mehr als erstaunt: Der Codex birgt unbekannte nordische Legenden, die weit in die Zeit vor der Edda zurückreichen. Die Suche nach der Herkunft des geheimnisvollen Fundes führt zu einer ewigen Bibliothek in den Bergen des Himalaya – und weiter nach Bayreuth, wo sich auf den Wagner-Festspielen das Ende der Welt ankündigt. Und während die Gegenwart in einem Albtraum aus Mythen und Legenden versinkt, erwachen die Geschöpfe der Phantasie, und eine gespenstische neue Genesis nimmt ihren Lauf.

»Ein erstklassiger Wurf!« amazon.de

Hasegawa, Miyabi - Der Bund der Ewigkeit


Titel: Der Bund der Ewigkeit
Serie: Final Fantasy XI - online
OT: Final Fantasy XI: Eternal Nexus
Autorin: Miyabi Hasegawa
Ü: Kaoru Iriyama-Gürtler & Stephan Gürtler
Illustrationen: Eiji Kaneda
Seiten: 301
ISBN-13: 978-3-8332-1457-8
Verlag: Panini, 2007
Rezension: Frank Drehmel


Al und Iris werden vom Bastoker Adjutanten Lusius nach Jeuno geschickt. Dort treffen sie Jed, Shera und den Rest der Bagage, lernen reiten, kämpfen im Turm von Delkfutt mit selbstmörderischen Bembeln und versäumen auch sonst keine Gelegenheit, Langweile zu verbreiten.

Im Grunde ist jedes Wort über dieses Machwerk ein verschwendetes, aber wenn ich Menschen vor einer deprimierenden Leseerfahrung bewahren kann, soll es mir das wert sein.

Auch dieser dritte FinalFantasy-Roman dümpelt -qualitativ gesehen- in dem selben Schlammloch wie “Das Lied des Sturms” und “Der Sternenschwur”: Bis auf die Tatsache, dass Iris endgültig zur Healing Bitch der Gruppe mutiert und man gemeinsam reiten übt -auf Chocobos-, ist bei keinem der Protagonisten irgendeine Charakterentwicklung erkennbar; die Dialoge erinnern nach wie vor -inhaltlich- an das Gebrabbel von Vorschulkindern und eine originelle Story ist nicht einmal in Ansätzen erkennbar.

Im Grunde sind Hasegawas Elaborate nichts weiter als ein “Walk Through” durch das Spiel; ohne eigene Ideen, dafür mit viel Sinn für spieltechnische Details. Ob nun eine Kampftechnik “Roter Lotus” oder “Klötenquetscher” und ein Teleportationsspruch “WARPII” oder “Bulla Trulla Hopsassa” heißt, mag für FinalFantasy-Fans tatsächlich ein hinreichendes Qualitätsmerkmal sein. Dem normal denkenden Leser dürfte man mit einer spannenden und gut erzählten Geschichte allerdings sehr viel mehr Freude machen als mit seitenlangen Erläuterungen darüber, wie man reiten lernt, unter welchen Umständen man welche Sprüche wirken kann, was der Unterschied zwischen Home Points und Warpen ist oder ob man für das Herstellen von Rüstungen Schnittmuster braucht. In einer originellen Gamenovelisation sollte das Spiel lediglich den Handlungsrahmen bilden, anstatt selbst zum zentralen Gegenstand der Geschichte zu werden.

Fazit: Niveaulos, ideenlos, GNADENLOS!!!!

... und gleich werde ich einen neuen “World of Warcraft”-Charakter erstellen -sorry, Alter, aber “FF online” ist nun mal nicht mein Ding-, sein virtuelles Leben von der ersten Quest bis zum letzten Endgegner niederschreiben, das Ganze “Roman” nennen und damit hoffentlich sehr vielen WoW-Fanatikern das Geld aus der Tasche ziehen.

Battlestar Galactica - Das Geheimnis der Zylonen

Titel: Das Geheimnis der Zylonen
Serie: Battlestar Galactica
OT: Battlestar Galactica: The Cylons´ Secret
Autor: Craig Shaw Gardner
Ü: Claudia Kern
Seiten: 283
ISBN: 978-3-8332-1445-5
Verlag: Panini Books, 2007
Rezension: Frank Drehmel


Dieser zweite Band der neuen BSG-Roman-Reihe spielt chronologisch vor der TV-Mini-Serie des Jahres 2003: Der (erste) große Krieg ist vorbei, die Zylonen haben sich nach dem Waffenstillstand in die Tiefen des Alls zurückgezogen und eine Ära des Wiederaufbaus hat begonnen. Dennoch ist die Bedrohung durch die Maschinenwesen in den Köpfen der Menschen und insbesondere der Militärs allgegenwärtig.
In den Randgebieten des von den 12 Kolonien beherrschten Raumes treiben Plünderer ihr Unwesen. Mehr oder weniger rücksichtslos suchen sie nach menschlicher und zylonischer Technologie aus der Zeit vor dem großen Krieg.
Eines der berühmtesten und berüchtigtsten Plünderer-Schiffe ist der Kreuzer Lightning, dessen leicht verrückter Captain, Nadu, es nicht zuletzt dank seiner Verschlagenheit zu respektablen Wohlstand gebracht hat. Als man auf der Lightning das Signal einer alten, vergessenen Forschungsstation empfängt, gibt es für die Glücksjäger -unter ihnen auch der junge Tom Zarek- kein Halten mehr, zumal sich die Station, die von dem alten, leicht vertrottelt wirkenden Doktor Fuest geleitet wird, als vermeintlich leichte Beute darstellt.

Doch der Schein trügt und so endet der erste Besuch einer Zwei-Mann-Delegation in einem Chaos und mit der Gefangennahme der beiden Plünderer durch die Stationsbesatzung. Der Versuch, sie zu befreien, schlägt ebenfalls grandios fehl: Zarek muss auf dem Planeten notlanden, das übrige Rettungsteam wird augenscheinlich massakriert und die Rest-Crew muss mit der Lightning überstürzt fliehen, allerdings nicht ohne ein Notsignal zu senden.
Die verschlüsselt Botschaft findet ihren Weg zu den kolonialen Militärs, die daraufhin Admiral Sing mit seinem Kampfstern Galactica zu den entsprehenden Koordinaten befehlen, um vor Ort die Angelegenheit zu untersuchen und gegebenenfalls eine diplomatische Lösung herbeizuführen.
Auf der Station erwartet die Diplomaten und den mit der Verhandlung betrauten Colonel Adama eine Überraschung: Zylonen, die in Eintracht mit den wenigen, dort noch verbliebenen Menschen leben. Adamas Misstrauen ist sofort geweckt. Die Frage ist nur: zu recht?


Dieses Buch angemessen zu rezensieren, ist nicht ganz einfach. Soll man in das Lamento der Hardcore-BSG-Fans einstimmen, die in Allem und Jedem einen Verstoß gegen Serien-Kontinuität und -Kanon vermuten oder sich empört darüber echauffieren, dass sich der eine oder andere Protagonist “Out-of-(series)-character” verhält? Oder soll man unbefangen an den Roman herangehen und ihn als das nehmen, was er ist: eine nette kleine SF-Story für zwischendurch, angesiedelt im BSG-Universum, ohne großen Tiefgang, dafür aber kurzweilig und unterhaltsam? Da mir persönlich die TV-Show und das Befinden derer Fans am Allerwertesten vorbei gehen, wähle ich letzteren Ansatz.

Der Aufbau und viele Elemente der Geschichte um die auch für den Leser lange Zeit nicht erklärlichen Vorgänge auf der Forschungsstation sind zwar nicht sonderlich originell, sondern erinnern stark an Serien-Episoden einschlägiger TV-Shows (Star Trek, Stargate, Kampfstern Galactica) oder an Kino-Genre-Klassiker wie “Alarm im Weltall”. Dennoch kann man sich dem leicht trashigen Charme der Geschichte kaum entziehen, vor allem, weil es Gardner auch dank eines guten Gespürs für die Situation gelingt, Protagonisten, Handlungsabläufe und Szenerie mit lockerer Hand lebendig und miterlebbar zu skizzieren.
Die Figuren -Adama, Nadu, Zarek- agieren innerhalb des Roman-Kontextes plausibel, kohärent und bieten dem Leser ausreichend Identifikationspotenzial, das Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und Zylonen wird um einige überraschende Aspekte erweitert und stupide, platte Action um ihrer selbst willen wird fast gänzlich vermieden. Viel mehr und viel Tiefsinnigeres sollte man ernsthaft von einem solchen Merchandise-Roman nicht erwarten, auch -oder erst recht- keine sklavische Kanon-Treue.

Wirklich zu bemängeln gibt es nur Eins: das sehr großzügige Layout, welches für mindestens zusätzliche 30 Seiten dort sorgt, wo eigentlich gar keine sein dürften. Und dabei legt Panini im Vergleich zu dem amerikanischen Publisher, Tor Books, im Seitenschinden sogar noch vornehme verlegerische Zurückhaltung an den Tag.


Fazit: Ein zwar mäßig origineller, aber dennoch kurzweiliger Roman für den unvoreingenommenen SF-Fan. Für Hardcore-Fans der neuen BSG-TV-Serie definitiv nicht geeignet.

Bennet, Christopher L. - Feind meines Feindes


Titel: Feind meines Feindes
Reihe: X-Men
OT: X-Men: Watchers on the Walls
Autor: Christopher L. Bennet
Ü: Timothy Stahl
Seiten: 347
ISBN: 978-3-8332-1452-3
Verlag: Panini/Dino, 2007
Rezension: Frank Drehmel


Als ein unbekanntes Raumschiff auf der Flucht vor einem anderen Schiff abgeschossen wird und auf der Erde notlanden muss, sind die X-Men schnell zur Stelle, um die Verfolgten unter ihren Schutz zu stellen. Und der ist nötig, denn nicht nur die Diascar, eine Rasse Zentaurenähnlicher Geschöpfe, sondern auch die Imperiale Garde der Shi´ar wollen den Flüchtlingen den Garaus machen.
Der Grund dafür ist so einfach wie tragisch: die bloße Existenz der Chloriten -so der Name der Gejagten- gefährdet nicht nur das Leben auf der Erde, sondern in der gesamten Galaxis, denn die Atmung dieser Spezies basiert auf Chlorgas und ein Mikroorganismus in ihrem Metabolismus ist darauf programmiert, die Lebensbedingungen eines Planeten so zu modifizieren, dass jegliches Sauerstoff atmende Leben untergehen muss. Ist ein Planet erst einmal infiziert, so gibt es keine Rettung mehr.

Obgleich die Chloriten auf ihrer Suche nach einer neuen Heimat zwischenzeitlich als Mutanten getarnte Agenten hinaus in die Welt geschickt haben, wird der Menschheit eine kleine Schonfrist gewährt, da sich die Mikroben noch nicht an die irdischen Lebensbedingungen anpassen konnten.
Shi´ar wie auch Diascar machen allerdings mit einem grausamen Exempel klar, dass sie, sollte man diese Agenten nicht finden, die Erde auslöschen werden. Daher willigt Professor Xavier notgedrungen ein, sämtliche Mutanten mit Hilfe von reaktivierten und durch die Diascar umprogrammierten Mutanten-Killer-Robortern, den Sentinels, zunächst aufzuspüren, zu registrieren, um so die Verdächtigen herauszufiltern.

Zunächst läuft auch alles einigermaßen glatt, doch zentrale Fragen bleiben vorerst unbeantwortet: wie reagiert die “normale” Bevölkerung auf die vermeintliche neue Mutanten-Gefahr, lassen sich die Sentinels tatsächlich unter Kontrolle halten und ist die Vernichtung der Chloriten, die von den Diascar von Planet zu Planet getrieben werden, ohne jemals Frieden finden zu können, unabwendbar?


Auch wenn sich im großen Franchise-Sammelbecken allzu oft dritt- oder viertklassige Autoren tummeln, sich renomierte Schreiber hier regelmäßig zu bösen belletristischen Fehltritten hinreißen lassen (und man seine eigenen Ansprüche an dieses “Genre” dementsprechend so weit runtergeschraubt hat, dass man ob der Tristesse nicht in Lethargie oder chronische Leseunlust verfällt), so finden sich zwischen all dem Trash hin und wieder solche Bücher wie “Feind meines Feindes”, die einen das FinalFantasy-Grauen -um nur eine indiskutable Buch-Reihe zu nennen- vergessen lassen.

Bennetts Roman besticht in erster Linie durch eine -für einen Franchise-Roman- ungewöhnlich differenzierte Herangehensweise an einige sehr komplexe Themenbereiche: den Wert des Individuums, die Grenzen von Toleranz und des Rechts einer Gesellschaft auf Selbstverteidigung, die Ursache von Terrorismus, Fremdenfeindlichkeit und Totalirismus.
Bemerkenswerterweise lässt der Autor nicht von vorneherein die moralischen Muskeln spielen, liefert kein politisches Manifest ab oder übt sich in stereotyper Schwarz-Weiß-Malerei, sondern stellt vor allem in den Dialogen der Protagonisten Pro- und Contra-Argumentationen gleichwertig nebeneinander, wobei sich -und das macht das Ganze für X-Men-Fans interessant- die unterschiedlichen Hintergründe der Figuren -Kitty, Rogue, Wolverine, Kurt oder auch der Diascar-, ihre Erfahrungen in den von ihnen vertretenen Positionen widerspiegeln. Ganz am Ende des Konfliktes zwischen Menschen, Diascar und Chloriten steht zwar eine friedliche Lösung, in der man die Erfahrung Bennetts als “Star Trek”-Autor zu erkennen meint und die etwas trivial daher kommt, aber um diese Lösung wird nachvollziehbar gerungen.
Dass der Autor nicht primär auf jugendliche Couch Potatoes -als Zielgruppe seiner Story- abstellt, lassen -zurückhaltend- eingestreute Anspielungen, Redewendungen und Zitate ahnen, deren Verständnis ein gewisses literarisches und kulturelles Wissen beim Leser voraussetzt.

Neben dem durchaus anspruchsvollen Ansatz kommt auch die Action nicht zu kurz, die sich im wesentlichen, d.h. abgesehen von einigen kleineren Sentinel-Demontagen, auf die Kämpfe zwischen den X-Men und der Imperialen Garde der Shi´ar beschränkt, wobei die Beschreibung dieser Auseinandersetzungen angesichts der gewaltigen und bizarren Kräfte aller Beteiligten alles in allem erstaunlich plastisch und nachvollziehbar ist.


Fazit: Trotz marginaler Schwächen im Plot ein exzellenter, anregender Franchise-Roman, der sowohl eingefleischten X-Men- als auch unbedarften SF-Fans bedenkenlos empfohlen werden kann.

Busiek, Kurt - Der Gott in der Kugel und andere Geschichten


Titel: Der Gott in der Kugel und andere Geschichten
Reihe: Conan
Originaltitel: Conan - The God in the Bowl & Other Stories
Autor: Kurt Busiek
Zeichnungen: Cary Nord, Thomas Yeates & Tom Mandrake
Farben: Dave Stewart
Cover: Leinil Francis Yu
Übersetzer: Michael Strittmatter
Lettering: Ram
Seiten: 160
ISBN: 978-8332-1437-0
Verlag: Panini, 2006
Rezension: Frank Drehmel


Während die Assassine Janissa von einer geheimnisvollen Zauberin, der Knochenfrau, auf den Barbaren angesetzt wird, macht der ahnungslose Conan, der sich mit kleineren Diebstählen über Wasser hält, Zwischenstation in einer nemedischen Stadt.
Als er im Auftrag des Neffen des ortsansässigen Gouverneurs einen magischen Pokal zu stehlen versucht, wird er auf frischer Tat von den Stadtwachen ertappt. Dieses wiegt um so schwerer, als man am Tatort die Leiche des ermordeten Besitzer des Artefakts, Kallian Publico, entdeckt.
Auch wenn alles gegen Conan spricht, so findet er in dem Ermittler vor Ort, Demetrio, einen geduldigen und fairen Zuhörer. Doch trotz der Zurückhaltung des Beamten eskaliert die Situation schließlich, und der Barbar ist gezwungen, zu fliehen, jedoch nicht, ohne vorher seinen verräterischen Auftraggeber getötet und einen seltsamen, schlangenförmigen Götzen zerstört zu haben.

In einem Gefängnis in einer ihm vollkommen fremden Stadt, Gravena, kommt Conan wieder zu sich. Der vorbeikommende Priester des Ibis, Kalanthes, in dessen Dienst nun auch Janissa, die für den Blackout des Barbaren verantwortlich zeichnet, steht, löst den Gefangenen aus, um ihn für eine gefährliche Mission zu gewinnen: die Zerstörung des Auges von Tik-Pulonga in der uralten Stadt Hanumar; denn sollte dieser Gegenstand in die Hände der Jünger des Schlangenpriesters Toth-Amon fallen, drohen der Welt Tod und Verderbnis.
Die Reise wird durch ständige magische Angriffe des Bösen nicht nur für Conan zu einem Kampf auf Leben und Tod und es ist fraglich, ob mit Stahl die mächtige Magie besiegt werden kann.


Auch im vorliegenden Band gelingt es dem Autor, Kurt Busiek, scheinbar mühelos, den Leser zu fesseln -u.a. mit seiner Interpretation von Robert E. Howards berühmter Story, “Der Gott in der Kugel” (veröffentlicht erstmals im Jahre 1952).
Das Tradepaperback, das mit seinen Rückblenden und Ortswechseln eher an einen Roman als an ein gewöhnliches Comic erinnert, setzt -im Vergleich zum ersten Band- inhaltlich neue Akzente: einen Genre-Mix aus Fantasy und Krimi in der ersten Hälfte, der vielleicht nicht sehr originell, aber dennoch unterhaltsam ist, sowie die “behutsame”, logische Einführung von Conans späterem Erzfeind, Thoth-Amon, und damit eine stärkere Hinwendung zu den mystischen, magischen Elementen der Abenteuer.
Die wahre Stärke des Comics liegt jedoch in der differenzierten Ausarbeitung der Charaktere: Conan ist nicht nur ein simpler Schläger und Dieb, sondern agiert darüber hinaus einerseits intelligent -um nicht zu sagen verschlagen-, andererseits auch loyal bis zur Selbstaufopferung, ohne dabei gezähmt zu wirken. Die Nebenfiguren -angefangen bei der Assassine Janissa über die Knochenfrau und den adeligen Demetrio bis hin zum Priester Kalanthes- haben Ausstrahlung, wirken ebenfalls unverwechselbar und lebendig.

Das Artwork entspricht im wesentlichen dem des ersten Bandes, “Die Tochter des Frostriesen und andere Geschichten”, wobei Tom Mandrake das Team Nord/Yeates als weiterer Co-Zeichner eindeutig bereichert (zwar nur auf wenigen Seiten, diese jedoch kann man ihm auf den ersten Blick zuschreiben).
Nords/Yeates Stil ist nach wie vor kraftvoll und ungestüm; der harte, dynamische, z.T. skizzenhafte Strich spiegelt den archaischen, barbarischen Hintergrund der Conan-Storys treffend wider. Im Vergleich zum ersten Tradepaperback sind die einzelnen Bilder durchweg etwas klarer grafisch strukturiert, die Figuren sind deutlicher gegen den Hintergrund abgesetzt und die Farbgebung ist weniger breiig, verwaschen.
Bedauerlicherweise entgleiten Nord/Yeates noch immer die Physiognomien ihrer Protagonisten, zeigen insbesondere Hintergrundfiguren regelmäßig ein karikaturhaft verzerrtes und unproportioniertes Antlitz, wobei jedoch im Vergleich zu Band 1 ein deutliches Zurückgehen dieser störenden Ausrutscher zu verzeichnen ist.
Aus künstlerischer Sicht kommt ein weiterer Kritikpunkt zum Tragen: das Lettering in jenen Erzählfeldern (Narrative Boxes), welche nicht den Dialog der Sprechblasen fortführen, durchbricht mit seinem sehr “technisch” und modern anmutenden Schriftstil regelmäßig die in den Zeichnungen gut eingefangene “Sword & Sorcery”-Atmosphäre.

Auf Ausstattungsseite ist neben der gewohnt exzellenten Verarbeitung eine 6-Seitige Kurz-Biografie des Conan-Vaters, Robert E. Howard, erwähnenswert, für welche Mark Finn verantwortlich zeichnet und die mit Bildern aus Nords Skizzenbuch illustriert ist.

Fazit: Ein gehaltvoller, atmosphärisch dichter Fantasy-Comic mit kleinen Mängeln im Artwork, jedoch mit einer fesselnden Story. Ein Muss für Fantasy-Fans!

Roberts, Scott - Die Geheimwaffe


Titel: Die Geheimwaffe
Serie: War-Front Turning Point
Autor: Scott Roberts
Seiten: 329
ISBN: 978-3-8332-1463-9
Verlag: Panini, 2006
Rezension: Frank Drehmel


Wir schreiben das Jahr 1940. Frankreich und England haben Deutschland zwar offiziell den Krieg erklärt, dennoch herrscht an der Westfront eine angespannte Ruhe.
Während einer Beobachtungsmission auf französischem Territorium werden zwei junge, draufgängerische Air Force-Piloten, Alan Moore und Terence Cooper, Zeugen, wie “fliegende Männer” den Weinbauern und Techniker Vincent Dupont entführen. Als sie ihrem Kommandeur den Vorfall schildern, ernten sie dort zunächst nur Spott, den britischen Geheimdienst jedoch interessieren die seltsamen Vorkommnisse brennend.
Derweil ist auf Seiten der Deutschen die Stimmung alles andere als gelöst, denn eigentlich war nicht Dupont, sondern Pierre Jordan, Duponts Schwager, das Ziel jener Geheimoperation, deren Zeugen die beiden Engländer wurden. Daher beschließen Hauptmann Strehlau und Leutnant Messner, einen neuen Versuch zu wagen, um unter Zuhilfenahme der bewährten Düsenschub-Rucksäcke (DSR1) und sogenannten Kraftläufern, einer Art stählerner menschlicher Exo-Skelette, doch noch Jordan gefangen zu nehmen. Da sie jedoch davon ausgehen, dass Briten und Franzosen vorgewarnt sind, entspinnt sich ein Szenario von Spionage und Gegenspionage, Finten und Intrigen, in dessen Verlauf Strehlau in alliierte Gefangenschaft gerät und ein Verräter in den Reihen der Deutschen die Kommandoaktionen zu sabotieren droht.


Wer auch immer sich hinter dem Namen Scott Roberts verbirgt, er (oder sie) hat gute Arbeit geleistet. “Warfront - Die Geheimwaffe” ist mit leichter Hand geschriebene, angenehm zu lesende und -man mag es angesichts des historischen Hintergrundes kaum glauben- weitgehend “unpolitische” Popcorn-Unterhaltung.
Mitreißend “choreografierte”, plastisch beschriebene und damit problemlos nachvollziehbare Boden-, Luftkampf und Actionszenen in bester “James Bond”-Manier, Charaktere, die jenseits all ihrer zweifellos vorhandenen Klischeehaftigkeit und Eindimensionalität lebendig und -zumindest auf Heldenseite- sympathisch wirken sowie ein geschickter Mix aus historischen Fakten und fiktiven Elementen, welche nicht mit brachialer Gewalt an den Leser gebracht werden, sondern die sich schlüssig in die Geschichte einfügen, machen diesen “Alternate Reality”-Roman trotz einiger Plot-Löcher zu einem großen Lesevergnügen.
Über das Lob sollte man allerdings nicht vergessen, dass Roberts Geschichte die Gefahr innewohnt, die real unmenschliche Ideologie der Nazis und die Schuld insbesondere der deutschen Seite an den Gräueltaten während des 2. Weltkrieges zu verharmlosen, zu relativieren oder weitgehend zu leugnen. Andererseits: der Roman handelt vor einem unübersehbar fiktionalen Hintergrund, so dass es meines Erachtens durchaus hinnehmbar ist, wenn der Autor -vielleicht politisch unkorrekt- Sympathie-Träger (Strehlau, Messner) auch in den Reihen des deutschen Militärs entwirft und zugleich unsympathische, bornierte Figuren (Dupont, Harris) in den Reihen der Engländer und Franzosen, sich ansonsten aber einer Diskussion über Schuld und Sühne weitgehend enthält, sodass die drei Mächte zumindest im Buch auf gleicher moralischer Augenhöhe agieren.

Fazit: Ein gut geschriebener, actionreicher Roman mit sympathischen Helden, dem es zwar etwas an Tiefe und zum Teil auch an Plausibilität fehlt, der aber nichtsdestotrotz einige Stunden Lesespaß und Spannung bietet.

Kurth, Steve/Raffaele, Stefano - Drachenzwielicht 1


Titel: Drachenzwielicht 1
Zyklus: Die Chronik der Drachenlanze
Reihe: Drachenlanze (Dragonlance)
OT: Dragonlance Chronicles: Dragons of Autumn Twilight #1 - #4
Story: Margaret Weis & Tracy Hickman
Skript: Andrew Dabb
Ü: Oliver Hoffmann & Astrid Mosler
Zeichnungen: Steve Kurth & Stefano Raffaele
Farben: Djoko Santiko von Imaginary Friends Studio
Seiten: 100
ISBN 13: 978-3-86607-348-7
Verlag: PaniniComics, 2007
Rezension: Frank Drehmel

In einer Zeit, in der Goblins, Hobgoblins und Echsenmenschen die Wälder Krynns durchstreifen und sich die Menschen unter der Herrschaft religiöser Fanatiker und mächtiger Kriegsherren ducken, führt ein Schwur sechs Gefährten -den Kender Tolpan Barfuß, Halbelf Tanis, den Zwerg Flint, die Zwillingsbrüder Caramon und Raistlin sowie den Ritter Sturm- nach fünf Jahren des getrennten Reisens in ihrer Heimat-Stadt Solace wieder zusammen.
Doch Sturm kommt nicht allein: die Barbarin Goldmond, die zufällig in den Besitz eines blauen Kristallstabs gelangte, und ihr Gefährte Flusswind begleiten den Ritter. Als sich herausstellt, dass sämtlichen bösen Wesen der Gegend auf der Suche nach dem Stab, der magische Heilkräfte besitzt, zu sein scheinen, erklären sich die Helden bereit, die beiden Barbaren nach Haven zu begleiten, um dort den Ratschlag der Weisen zu suchen.

Die Reise steht unter keinem guten Stern. Kaum, dass es ihnen gelingt, mit Mühe und List aus einer Gefangenschaft der Echsenmenschen zu entkommen, geraten sie in den Runinen Xak Tsaroths in die Fänge von Gossenzwergen, welche selbst als Sklaven einem alten Drachen dienen. Damit führt der einzige Ausweg über eine Konfrontation mit diesem Ungeheuer.

Für die Comic-Adaption von Margaret Weis´ und Tracy Hickmans Roman-Bestseller zeichnet Andrew Dabb verantwortlich, der schon mit den Scripts zu R.A. Salvatores Dunkelelf-Saga -auf Deutsch ebenfalls bei Panini erscheinend- sein Können als Autor unter Beweis gestellt hat.
Auch im vorliegenden Comic hält er sich im Handlungsaufbau sehr eng an die belletristische Vorlage, sodass sich Kenner der Romane sofort heimisch fühlen dürften. Bedauerlicherweise geht aber ein zentrales Element der Romane in der vorliegenden Umsetzung verloren: das spannungsgeladene Beziehungsgeflecht, welches die Protagonisten miteinander verbindet. Insbesondere die tiefen, jedoch überaus seltsamen Bande zwischen dem gutmütigen, leicht einfältigen Caramon und seinem zynischen, egozentrischen Zwillingsbruder Raistlin sowie die Hass-Liebe zwischen dem Zwerg, Flint, und dem Kender, Tolpan, sind nur in Ansätzen erkennbar und erreichen zu keinem Zeitpunkt die Intensität der Buch-Darstellung. Auch darüber hinaus fehlt den Figuren jene emotionale Tiefe, die die Drachenlanzen-Romane so mitreißend macht. Damit liegt der Schwerpunkt der Comics eindeutig auf der Handlungs- bzw. Actionebene.

Im Gegensatz zum Script gibt es am Artwork nichts auszusetzen: der Seitenaufbau folgt entsprechend dem erzählerischen Ansatz des Comics eher einem konventionellen, ruhigen Schema. Die um eine realistische Abbildung von Figuren bemühte Grafik bedient sich sehr stark malerischer Elemente, d.h. Licht, Schatten, Texturen werden durch und mit Farbnuancierungen modelliert anstatt mit Linien und Schraffuren. Dabei spielen selbst die Buntfarben überwiegend ins Erdige, Schwere und auf starke Farbkontraste innerhalb einer Seite wird gänzlich verzichtet. Alles in allem ist die Colorierung sehr stimmig und spiegelt treffend die düstere Atmosphäre der Geschichte wider.


Fazit: Eine actionorientierte Comic-Adaption mit ausgezeichnetem Artwork, allerdings mit leichten Schwächen in den Charakterzeichnungen. Für “Sword & Sorcery”-Fans dennoch ein Leckerbissen.