06.04.2007

Owen, James A. - Der unsichtbare Mond. Kai Meyers Mythenwelt 2


Verlag: Piper; Auflage: 1
(April 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 349226557X
ISBN-13: 978-3492265577

Aus der Amazon.de-Redaktion
"Heute Morgen habe ich den Zeitungsjungen getötet." Mit diesem Satz beginnt James Owen seinen zweiten Mythenwelt-Roman, nur um sich sogleich aus der Ich-Perspektive zurückzuziehen und die Aussage seiner Hauptfigur zu korrigieren beziehungsweise zu präzisieren: Meredith Strugatski hat den Zeitungsjungen nicht nur getötet, sie hat ihn aufgegessen.

Was dann folgt, ist eine ebenso komische wie albtraumhafte Geschichte, die ihren Anfang nimmt, als das Ehepaar Kawaminami in das kleine Städtchen Silvertown im Norden der Vereinigten Staaten zieht. Tetsuo und Fujiko teilen zwei Leidenschaften: Bücher und die italienische Renaissance. Sie kaufen eine stillgelegte Essigfabrik, die sie -- in Anlehnung an die Peterskirche in Rom -- mit einer riesenhafen Kuppel versehen. Darunter eröffnen sie das Café Soame's, das sich zum kulturellen Mittelpunkt der Region entwickelt -- und zum Zentrum der fantastischen Ereignisse, die wie eine Flutwelle über das Land hereinbrechen.

Merediths Appetit auf Zeitungsjungen ist nur ein Aspekt dieser drastischen Veränderungen. Anknüpfend an das Finale von Die ewige Bibliothek werden die Einwohner von Silvertown von den unterschiedlichsten Geschöpfen aus Mythen und Legenden heimgesucht. Und sie müssen lernen, dass der wahre Schrecken nicht von außen kommt -- er liegt in uns selbst verborgen.

Der erste Band von Kai Meyers Mythenwelt, Die ewige Bibliothek, gehört zu jenen Büchern, die man mit leuchtenden Augen aus der Hand legt, allerdings auch mit der brennenden Frage, wie der Autor diesen Serienauftakt noch einmal toppen möchte. James Owen geht so verschwenderisch mit Figuren und Ideen um, dass man unwillkürlich fürchtet, ihm könnte die Puste ausgehen. Der unsichtbare Mond beweist das genaue Gegenteil: Owen erzählt eine völlig neue Geschichte, die aber immer wieder an die Ereignisse des ersten Bandes anknüpft. Schräge Figuren, witzige Dialoge und überraschende Wendungen scheinen ihm nur so aus der Feder zu fließen. Und am Schluss bleibt man erneut atemlos zurück und fiebert dem nächsten Band entgegen. --Helge Basler -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.

Kurzbeschreibung
An einem Mondtag in Silvertown verwandeln sich Flugzeuge in Drachen, Tiere und Menschen verschwinden, Gegenstände werden zu Fabelwesen. Mittelpunkt des mythischen Sturms ist eine riesige Bibliothek, die auch als Caf dient und einem exzentrischen Ehepaar gehört. Als die Journalistin Meredith eine Seite aus einem uralten Codex im Briefkasten findet, steht fest: Zwischen der Handschrift und den Ereignissen in Silvertown gibt es Zusammenhänge.