12.08.2006

Magenta Part 3

 

Der Grund warum wir uns zur Beendung dieser freudlosen Symbiose entschlossen, war der, dass die Toleranzgrenze auch bei den geduldigsten Menschen irgendwann erreicht ist.

Weil wir es wagten nach 4 Jahren noch ein letztes Mal unseren Standort zu wechseln, der sich noch dazu in einer anderen Stadt befand, waren alle Fähigkeiten dieses Unternehmens erschöpft.
Ich hielt mich für unheimlich vorausschauend weil ich mich schon zwei Monate vor dem Umzug um den Telefonanschluss bemühte. Nun sollte auch endlich das Problem des Anschlussinhabers beendet werden. Das Gespräch lief reibungslos und ich war voller Zuversicht dass dieses Mal alles ohne Probleme über die Bühne gehen sollte. Woher ich diese alberne Zuversicht nahm ist mir bis heute nicht ganz klar, denn schon die Auftragsbestätigung, welche mal wieder an die falsche Adresse geschickt wurde, enthielt beharrlich immer noch die Geschäftsführerin als Anschlussinhaber. Nach unzähligen Gesprächen, die ergaben dass der Gesprächspartner nur ratlos mitteilen konnte dass er den Namen nicht ändern kann, wurde mein Vorschlag den alten Anschluss zu kündigen und einen Anschluss als Neukunde zu erhalten dankbar angenommen.


Da ich kein Freund halber Sachen bin, bestellte ich das volle Programm inkl. DSL und Domainwechsel und versuchte zusätzlich noch zu erreichen dass auf dem alten Anschluss ein Band laufen sollte, welches unsere neue Nummer verkündet. Nach einigem Hin und Her, weil als Neukunde das Band am alten Anschluss nicht mehr kostenfrei sein sollte, wurde uns eine baldige Erledigung vorgegaukelt.
Leider stellte sich heraus dass in mir eine sehr leichtgläubige Seele zu wohnen scheint, es sollte wieder anders kommen...


Um der Rechnung zu widersprechen, die uns mittlerweile für die Bereitstellung des Anschlusses auf falschem Namen ins Haus flatterte, hängte ich mich wieder einmal in die Hotline. In weiser Voraussicht hatte ich schweinchenschlau den "alten" neuen Anschluss schriftlich storniert und den Faxbericht aufgehoben. Solchermaßen gewappnet schickte ich mich an, dem muffeligen Herrn am anderen Leitungsende klar zu machen dass dem Unternehmen mal wieder ein Irrtum unterlaufen war. 

Ein kleines Weilchen redeten wir munter aneinander vorbei bis sich herausstellte dass unter beiden Namen mysteriöserweise bloß die Anschlüsse in der alten Stadt vorhanden waren. Der mit diesen Tatsachen konfrontierte muffelige Herr fing an ungehalten zu werden und nachdem ich ihm ins ungläubige Ohr schleuderte dass es sich um eine ganz andere Stadt als von ihm angenommen handeln würde, verfiel er in einen Ton der von einem drohenden Wutanfall seinerseits kündete. Nachdem er mir oberdreist unterstellte alles sei nur meine Schuld platzte mir der Kragen. Mit dem Satz "Ach ihr seid doch alle Scheiße" werde ich firmenintern heute noch aufgezogen. Alle weiteren bleiben unveröffentlicht weil nicht druckreif. Nachdem ich kurz davor war mit dem Fuß auf den Boden zu stampfen, das Telefon aus dem Fenster zu werfen oder eine Runde zu heulen, schrieb ich die Stornierungen für sämtliche Aufträge und legte meine blanken Nerven in die Hände eines anderen Anbieters, der uns auch prompt enttäuschte...


Bleibt noch anzumerken dass mit den Stornierungen die Angelegenheit selbstverständlich nicht beendet war und noch immer nicht ist und nach dem Umzug auf dem alten Anschluss ein Band lief dass auf eine uns völlig unbekannte Nummer verwies... 
Die Rechnung für die von uns nicht beauftragten Anschlüsse ging natürlich durch sämtliche Instanzen...

Nachtrag: 

Nun im Jahre 2007 sind wir, nachdem wir es haben drauf ankommen lassen, aus der Sache als heldenhafter Sieger hervorgegangen! Eine kleine Racheaktion hat sich dieser Laden allerdings noch erlaubt:
Der Wechsel zum anderen Anbieter ging, weil noch kein Anschluss im Neubau vorhanden, natürlich nicht ohne diesen irren Verein. Der letzte Akt war dann dass unser Neuanschluss auf den bestehenden Anschluss eines afrikanischen Call-Shops ein Haus weiter geschaltet wurde, so erklärte sich dann auch die Rechnung über 1.750,00 €, die folgen sollte (das in 3 Tagen und natürlich ohne dass in unseren Räumen der Anschluss funktionierte). Da wir glücklicherweise belegen konnten dass wir erstens noch gar nicht eingezogen waren und zweitens weder geschäftliche noch private Verbindungen nach Tansania, Äthiopien, Belgisch Kongo, und weiß der Geier wohin noch pflegen, kamen wir aus der Sache dann noch raus. Ich werfe die These in den Raum, dass Trommeln oder Rauchzeichen gar nicht so übel waren...