Das Gefühl in einer Blase durch leeren Raum zu schweben, während außerhalb unserer Atmosphäre das Leben vorbei rauscht, dominiert. Draußen alles zu schnell, zu hektisch, zu grell.
"Ich bin zu klein für die große böse Welt, in der Ungeheuer und Gefahren lauern und ich nichts verstehen kann von den Dingen Erwachsener.
Hab Angst vor den großen Händen, die mich vielleicht durch diese aufregende einschüchternde Großstadt führen könnten. Was wenn sie wehtun und Gegenleistungen erwarten für das trügerische Beschützen?
Nehmt mich an die Hand, führt mich sicher über die große Straße und zeigt mir die Welt. Anschließend macht mit mir was ihr wollt weil es zum Lernen dazu gehört und richtig so ist, alle machen das, ist doch nichts dabei.
Sie ist da, die abartige leise Sehnsucht benutzt zu werden. Klein zu sein.
Wehrlos, resigniert und gleichgültig komische Sachen mitzumachen. Die Angst machen, gar keinen Spaß machen, fremd sind, wehtun. Die man nicht machen will. Und trotzdem: Will gut sein, alles richtig machen, bin sonst noch weniger wert.
Die Gier nach Anerkennung, absurder Liebe und Geborgenheit. Erkauf sie mir und bleib dabei auf der Strecke. Der Wunsch nach Vertrautem? Bestrafung? Oder die innerliche Überzeugung dass es so sein muss. Bewegen in gewohnten Parametern. Wo ist die Logik, wo ist der Verstand? Nicht mit in der schwebenden Blase, kann ihn nicht finden. Taste mich blind durch den leeren Raum."
Wir fühlen eure Hände, auch noch heute, wenn es andere sind. Wir riechen euren Atem, schmecken euren Schweiß. Danke auch, ihr habt uns unbrauchbar für diejenigen gemacht, die uns nichts Böses wollen.
Nachts spüren wir eure riesigen Pranken auf unserem Mund, eure Klauen, Quälereien und heißen Kippen überall.
Ihr könnt allgegenwärtig sein, auch ohne Gesicht, wir glauben eure Stimmen zu hören und erfassen sie nicht. Wir fühlen eure Körper, zerreißende, bohrende und betäubende Schmerzen. Sprachlosigkeit. Ein riesiges schwarzes Loch und wir schweben im Raum.
Erinnern uns an den Ekel, sehen uns vor euch stehen. Das Gefühl zu ersticken, Entsetzen und Ungläubigkeit. Das Wissen zu dämlich zu sein. Gefühlte Drohungen, nicht in Worte zu fassen, wie wehende Stimmen im Wind. Eingeschlossen im Nichts, nicht fürs Heute und nicht für diese Welt bestimmt. Eingeschlossen wie ein Fossil, als Steinkern, Sedimente und ein Hohlraum, eingeschlossen im Gestein. Immer da, aber doch nicht im Hier und Jetzt.
Und wenn wir glauben zu wissen wer und wie viele ihr seid, macht ihr euch davon, hinterlasst ein Vakuum in unserem Kopf. Von der Logik abgetrennt, gefühlte Bedrohung, auch heute noch. Flucht vor euch, vor Konsequenzen und der Ungläubigkeit.
Wissen wer ihr seid und wissen es doch nicht. Ein Erfolg. Ja - für euch.
(2010)