25.07.2013

Sehenswert (Achtung Trigger)







Hier mal eine, aus meiner Sicht, gute Reportage zum Thema. Jenseits von Stammtisch-Halbweisheiten und Bildzeitungshetze. Sollten sich einige Leute mal angucken, vor allem diejenigen, die immer gleich sofort schreien "Hängt den Scheiß-Pädo" wenn ein Fall durch die Medien geht. Ohne Durchblick zu haben dass die Mehrzahl von Taten, gerade in den Familien, keine von Pädos verübten sind. Aber genauer hingucken fällt den Leuten in HartzTV-Zeiten von RTL, Sat1 und Co. ja leider zu schwer. Diejenigen, die jetzt wieder schreien, dass es scheißegal ist welcher Tätertyp da am Werk ist, können meinetwegen auch ganz die Fresse halten. Im Sinne des vorbeugenden Opferschutzes ist dieses gebrüllte Gutmenschentum auch nicht. Dass oft gerade Überlebende dieser Taten mit diesem Hetzegeschrei nicht einfach umgehen können weil sie nicht nur den perversen Täter, sondern auch oder vor allem die Vertrauensperson, das Familienmitglied im Abhängigkeitsverhältnis sehen, ist sicher schwer zu vermitteln. Es wird laut gerufen "Wer denkt an die armen Opfer?" ohne eben diesen zuzuhören, sich zu informieren und verstehen zu können.

Auch das Thema Therapiemöglichkeiten in Deutschland kommt nicht zu kurz. Noch so ein Ding dass der unwissende deutsche Durchschnittsmensch oder auch der deutsche Durchschnittsmensch mit einer unkomplizierten Einzelphobie, völlig verkennt. Ja, wir leben in einer privilegierten Gesellschaft mit vergleichbar gutem Gesundheitssystem. Umso schlimmer dass in genau diesem System Traumatisierte oft durchs Raster fallen. Vom Opferentschädigungsgesetz bzw. dessen Antragskrieg mag ich gar nicht erst anfangen, geht ja kaum ohne zu kotzen. -.-