12.05.2009

Kreisman, Jerold J. u. Straus, Hal - Zerrissen zwischen Extremen


Leben mit einer Borderline-Störung.
Hilfe für Betroffene und Angehörige
Verlag: Goldmann (7. April 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442169763
ISBN-13: 978-3442169764
Originaltitel: Sometimes I Act Crazy

Kurzbeschreibung
Bis vor kurzem galt die Borderline-Störung als kaum therapierbar. Mit neuen Erkenntnissen aus langjähriger Praxis bringen die Autoren neue Hoffnung. Sie machen die Krankheit besser begreifbar, bieten hilfreiche Strategien für das Leben mit Borderline und beschreiben die Erfolg versprechendsten Behandlungsmethoden. Wertvolle Unterstützung für Betroffene, Angehörige und medizinisches Fachpersonal.· Vom führenden Experten Dr. Jerold J. Kreisman.

Flemming, Timm - Ich - mein größter Feind


Leben mit dem Borderline-Syndrom
Verlag: Lübbe; Auflage: 3., Aufl. (10. April 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404616138
ISBN-13: 978-3404616138

Klappentext
Borderline - damit wird eine Vielzahl von Verhaltensweisen und Gefühlen beschrieben. Timm Flemming bekam 2002 die Diagnose, durch die seine Ängste und Schmerzen endlich einen Namen erhielten. Von klein auf galt er als eigenwillig, seltsam, "anders". Die Eltern nehmen sich beide das Leben, als er vierzehn ist. Seine Trauer schlägt sich in Depressionen, einer Essstörung und ersten Selbstverletzungen nieder. Es beginnt ein harter Weg mit mehreren Klinikaufenthalten. Heute hat Timm ein stabiles Leben aufgebaut und gelernt, Borderline nicht nur als Fluch, sondern auch als Segen zu betrachten, seine Kreativität auszuleben und seine extreme Sensibilität sinnvoll zu nutzen.

27.02.2009

Auf meines Kindes Tod

Freuden wollt ich Dir bereiten;
Zwischen Kämpfen, Lust und Schmerz
Wollt‘ ich treulich dich geleiten
Durch das Leben himmelwärts.

Doch du hast’s allein gefunden,
Wo kein Vater führen kann,
Durch die ernste dunkle Stunde
Gingst du schuldlos mir voran.

Wie das Säuseln leiser Schwingen
Draußen über Wald und Kluft
Ging zur selben Stund‘ ein Singen
Ferne durch die stille Luft.

Und so fröhlich glänzt der Morgen,
‚s war, als ob das Singen sprach:
Jetzo lasset alle Sorgen;
Liebt ihr mich, so folgt mir nach!

Ich führt‘ dich oft spazieren
In Winter-Einsamkeit;
Kein Laut ließ sich da spüren,
Du schöne, stille Zeit!

Lenz ist’s nun, Lerchen singen
Im Blauen über mir;
Ich weine still – sie bringen
Mir einen Gruß von dir.

Von fern‘ die Uhren schlagen,
Es ist schon tiefe Nacht,
die Lampe brennt so düster,
das Bettlein ist gemacht.

Die Winde nur noch gehen
Wehklagend um das Haus,
Wir sitzen einsam drinnen
Und lauschen oft hinaus.

Es ist, als müßtest leise
Du klopfen an die Tür,
Du hätt’st dich nur verirret
Und käm’st nun müd‘ zurück.

Wir armen, armen Toren!
Wir irren ja im Graus
Des Dunkels noch verloren, -
Du fand’st dich längst nach Haus.

Dort ist so tiefer Schatten,
Du schläfst in guter Ruh‘,
Es deckt mit grünen Matten
Der liebe Gott dich zu.

Die alten Weiden neigen
Sich auf dein Bett herein,
Die Vöglein in den Zweigen,
sie singen treu dich ein.

Und wie in goldnen Träumen
Geht linder Frühlingswind
Rings in den stillen Bäumen –
Schlaf wohl, mein süßes Kind!

Mein liebes Kind, Ade!
Ich konnt‘ Ade nicht sagen,
Als sie dich fortgetragen,
Vor tiefem, tiefem Weh.

Jetzt auf lichtgrünem Plan
Stehst du im Myrtenkranze
Und lächelst aus dem Glanze
Mich still voll Mitleid an.

Und Jahre nahn und gehen,
Wie bald bin ich verstoben –
O bitt‘ für mich da droben,
Daß wir uns wiedersehn!

Joseph Freiherr von Eichendorff