28.02.2015

P365 | Pic of the day | 121


Ich stehe mit beiden Beinen fest in den Wolken.
Hermann van Veen

I stand with both feet planted firmly in the clouds.
Herman van Veen


Steele | 45276 Essen

Coitus mortificare

Eingefroren ist die Welt, die nur noch parallel existiert. Hier im Dunkel, reduziert auf reine Existenz von Ohnmacht und Grauen, gibt es kein Entkommen. Ausgeliefert, machtlos, ohne Rechte, kein Zurück. Die Angst klammert sich an alle Glieder, lacht mir ins Gesicht. Wie er, der den Moment beherrscht. Große Hände um den Hals, auf dem Mund, überall. Bereiten Schmerzen mit jedem Griff. Zeugen einer unberechenbaren Macht. Die Panik peitscht die Verzweiflung durch bodenlose Dunkelheit. Wo ist der Nebel, der sich gnädig über mich legt? Ich falle ohne Aufprall, das Herz, es pocht, klopft bis in den Hals, das Rauschen im Kopf ist ein reißender Fluß. Beten im Stillen, betteln und flehen an einen Gott, der unerreichbar ist. Wenn du mich gehen lässt, gehör ich dir. Doch gehöre ich ihnen, was ist ein Gott schon gegen sie? Nichts. Er hört mich nicht, bin die Hilfe nicht wert. Verzweiflung und Resignation, der Moment in dem die Hoffnung jäh erlischt. Den Abgrund im Blick, steh ich mit dem Rücken zur Wand. Schmerz macht taub, irgendwann, doch noch nicht jetzt. Bohrende Hitze, die nicht nur den Körper grob auseinander reißt. 


 Die Endgültigkeit ist ein grausames Spiel, unausweichlich, weder Flucht noch Kampf. Kein Handeln, nur Warten, erdulden. Apathie, hüll mich ein. Ein Wimmern, ganz leise, höre ich ein leidendes Tier. Kanns nicht sehen, tut ihm nicht weh! Lausch in die Schwärze hinein. Stille, nur wabernde Dunkelheit, aus Schmerz und Angst, verlier den Verstand. Doch das Tier bin ja ich, der quälende Ton der Kehle entwichen, darf nicht schreien. Das Atmen so schwer, Ekel und Angst. War es das endlich, sterbe ich jetzt? Leider nicht. Er ist gierig, sieht rücksichtslos nur seinen Trieb. Seine Macht, macht mich klein, nimmt sich Stück für Stück, die Seele weicht zurück. Nackte Angst, blankes Entsetzen, das Leben komprimiert auf den Atemzug, der vielleicht ja doch der letzte ist. Was lass ich denn auch schon zurück? Der Schmerz raubt die Luft, das letzte bisschen das ich atmen muss. Die Sinne implodieren, ich bin ein rohes Stück Fleisch, das Herz zerspringt, Wärme hüllt mich ein, endlich, der Nebel ist zurück. 

[2014]

27.02.2015

Farblos | 45549



A43

Hagelsiepen | 45549 Sprockhövel

P365 | Pic of the day | 120



Eine wahre Perle deutscher Nachkriegs - Architekturkunst.
A real pearl of German post-war architecture art. :D


Steele | 45276 Essen

26.02.2015

P365 | Pic of the day | 119



Es ist nicht notwendig, die Laterne eines anderen auszublasen, 
damit die eigene heller scheine.
Sprichwort der Swahili

It is not necessary to blow out the other person's lantern to let yours shine.
Swahili proverb


Friedenskirche Steele | 45276 Essen