Reflektxion
Die Existenz der bloßen Gedanken erscheint surreal, als ob diese Welt nur aus ihnen und einer nicht fassbaren Leere bestünde. Der taube Körper, dessen gefühllose Hand sich mir entgegen streckt und dabei das Glas des Spiegels berührt ohne dass dieser Reiz ein Ziel finden kann oder überhaupt etwas reflektiert.
Perfide dass irgendwo diesem Gedankenknäul ein Funke von Logik inne wohnt, der stur und starr behauptet dass Körper und Gedanken zusammen gehören. Dieser verhasste Körper, der nur eine Hülle zu sein scheint. Kein Leben besitzt, empfindungslos und stumpf, am unteren Ende der Gedanken haftet und das Gleichgewicht stört.
Wenn der Verstand, träge und schleppend, durch den Nebel das irgendwo im Raum schwebende Zentrum der Gedanken erreicht, zuckt die Logik zaghaft durch den abgetrennten Geist.
Die Watte im Kopf ist tonnenschwer, als die Taubheit des Körpers die Wahrnehmung erreicht. Glieder, falsch zusammengesetzt, nicht zum Kopf gehörend, fremd an mir. Warum fühl ich sie nicht? Die Angst schleicht sich an. Bin ich tot? Verrückt? Was stimmt nicht mit mir? Die Sinne verdreht, alles falsch, bin ich echt?
Fremde Hände betasten taube Arme, sehe sie, fühle sie nicht. Bin das ich? Wer bin ich überhaupt? Die Panik naht, wer hilft mir jetzt? Alles fremd, kein Schutz, Unsicherheit. Warum? Im Spiegel immer noch das fremde Gesicht, lehn den Kopf ans Glas, ist es kalt? Fühl es nicht. Impulse zucken durch den Geist, wollen das Glas zerschlagen. Das Bild vernichten, nicht mehr sehen, was der Spiegel reflektiert. Diese abartige fremde Gestalt, das bin wohl ich. Rauschen im Kopf, Watte und Nebel verzerren jeden Ton, der Geist ist abgetrennt, taub und falsch. Kein Gehör, kein Gefühl, will mich spüren um jeden Preis. Schmerz, hol mich zurück!! Fühl ihn nicht, seh nur Blut, der Beweis? Lebe ich noch?
Wer weiß das schon?