09.06.2008

Warum Frauen keine Raumschiffe fliegen sollten und Männer auf Außenmissionen sterben müssen

Janeways Schiff der Amazonen ist der Beweis, dass Frauen nicht fliegen können, und auch nicht sollten.
Als Beweis gilt wohl, dass die USS Voyager in den Delta-Quadranten verschlagen wurde. Das Steuer hatte damals aber noch nicht Tom Paris, der später durch unzählige erstklassige (und auch sehr selbstmörderische) Manöver brillierte, sondern eine Betazoide, die normalerweise wohl eher nur als Schokoladenfressende Berater taugen.
Dann weiters das erste Verhalten im Delta-Quadranten. Ein männlicher Captain hätte sich wohl einfach den erstbesten Kazon gepackt, ihn unter den Tisch gesoffen (wie ein Scotty die Invasoren auf der alten Enterprise) und ihm danach Schiffe, Sternenkarte und Frau gestohlen.
Doch Captain Janeway zerstörte das einzige Ticket nach Hause, offiziell um die Ocampa zu schützen, doch innoffizell wohl eher um den Kazon zu beweisen, dass sie es kann.
Als ob das nicht reichen würde, also gleich zwei Crews zu einer elends langen Reise mit vielen Feinden zu verdammen, flog man zuerst auch noch in die falsche Richtung, um ein paar stellare Phänomene zu überprüfen.
Danach legte man sich natürlich bei jeder Gelegenheit mit den Kazon an, obwohl die Folge, in der Seskas Verrat auffliegt wohl Beweis genug ist, dass die Kazon mit der Technologie sowieso nicht hätten umgehen können. Also was soll da schon schlimmes passieren? Oder anders gefragt: wer soll verraten, dass etwas passiert ist?
Beeindruckend bildlich dargestellt wird auch, dass immer die Männer sterben müssen wenn es mal eine Außenmission gibt. Egal ob Sicherheitsoffizier Durst, der unfreiwillig sein Gesicht einem Vidianer spenden muss, zweiter Chefingenieur Kerry, der als Snack für einen Prä-dinosaurischen Riesenkäfer endet, oder der arme Penner…ähm Ensign, den Tuvok auf dem Planeten mit den umgekehrt alternden Aliens beerdigen muss (Sie wissen schon, die beknackte Folge mit den Kindern, die zum Sterben da ausgesetzt werden weil sie eigentlich uralt sind – absoluter Bullshit, selbst für eingefleischte Fans). Da wir gerade bei sterbenden Männern sind: wissen Sie, dass Lieutenant Kerry zwei Mal stirbt? Einmal wird er gefressen (das wissen die meisten, weil es der Cliffhanger der letzten Folge der zweiten Staffel ist) und einmal erschossen (am Ende der siebten Staffel). Der Typ ist also entweder unsterblich oder Captain Janeway hat alle unwichtigen Männer in den sieben Staffeln verbraucht, sodass der Doktor Lieutenant Kerry klonen musste, damit wieder jemand sterben kann.
Die einzigen Frauen, die mir auf Anhieb einfallen, die sterben, sind entweder Feinde und Verräter (wie Seska), oder die Dame, die in „Die Kooperative“ von dem bösen Ex-Borg mit der Riesenknarre erschossen wird. Aber wer verlässt unter Beschuss schon seine Deckung, liebe Frauen?
Na gut, und Q steckt auch hinter dem einen oder anderen Tod. Aber das ist eben Q, und wenn ich weiterschreibe laufe ich Gefahr so wie die Damen und Herren zu Enden, die mit Q zu tun hatten. Also lasse ich es lieber und kehre zum Sachverhalt zurück.
Weiters bemerken will ich, dass im Schnitt mindestens 12 von 24 Folgen pro Staffel vom Zyklus der Frauen abhängig zu sein scheinen. Denn Captain Janeway sprengt regelmäßig Fürsorger, Kazon, Hirogen, Borg oder Spezies 8472 weg. B’Elanna begnügt sich mit Schiffssystemen, landet fast in der Hölle weil sie auf ihr Erbe spuckt, oder freundet sich mit Captain Schönling (korrigiere: Captain Proton) an.
Seven wieder reißt wenigstens nur einen Mann oder ein paar Borg auf. Seltsam wie viele Borg insgesamt hinter ihr her sind, von den Männern abgesehen. Liegt das vielleicht an der Oberweite?
Wenden wir uns dem Ende der Serie zu. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich hätte erwartet, dass am Ende irgendwann ein halbzerschossenes Kazonschiff auftaucht und Maha Cullah seinen kazon-cardassianischen Sohn abliefert und sagt die Voyager solle diesen nervigen Carassianer gefälligst mitnehmen.
Aber es gab ja Endgame, die größte Folge laut Episodenguide. Für ein Ende fand ich persönlich sie ja nur mittelmäßig. Vor allem wie sich die Voyager am Schluss aus der Borgsphäre sprengt war sehr kitschig (vor allem weil die Sphäre plötzlich groß genug war die Voyager zu verschlucken).
In Endgame beschwert sich die alte Janeway, ihres Zeichens nun Admiral, bei der Queen, dass sie graue Haare hat. Nun, ich würde sagen das kommt mit dem Altern. Und die Borg für alles, wie zum Beispiel das Altern und Wechseljahre (denn ansonsten würde man wohl nicht zu einer solchen Mission aufbrechen) verantwortlich zu machen, ist wohl zu viel verlangt. Sonst sagt noch jemand die Borg sind daran Schuld, dass im Moment Projekt StarWars wieder ins Kino kommt.
Kommen wir zum Ende.
Zum Glück denken die Borg als ein Geist, in dem die Frauen noch nicht die Überhand haben. Sonst würden sie wohl bald freiwillig in schwarze Löcher fliegen um das Leiden zu beenden. Denn wären die Borg keine Gesellschaft, strukturiert wie ein Insektenstaat, wäre ihre Vernichtung wohl (wie in „Die Zähne des Drachen“ angedeutet) vor 900 Jahren erfolgt.
Doch lautet nun die Antwort für alle Männer sich assimilieren zu lassen? Für jemanden, dem seine Individualität liegt wird es schwer zu glauben sein, aber die Antwort lautet ja.
Nur als Frau darf und kann man weiter ohne Plan im Deltaquadranten rumgurken. Vielleicht findet man zufällig einen Weg nach Hause, ein Phänomen, ein Wurmloch der Borg oder doch einen Schuhladen?
Schuhladen gefunden, Mission beendet.

Von Nicolai Rosemann