Der Pilot war sofort tot. Verletzt wurde bei dem Unglück jedoch niemand.
Gabi Bauer in den "Tagesthemen" / ARD
Achtung, Nebelwarnung an alle Autofahrer. Die Sichtweiten in unserem Sendegebiet betragen nur bis zu 50 Meter. Dies gilt für beide Richtungen.
Hessischer Rundfunk
Meine Tochter ist jetzt drei Monate und vier Wochen alt.
Nadja Auermann in der Harald Schmidt Show / SAT.1
Es war der 19. Tote. Auch er hat nicht überlebt.
"Brisant" / ARD
Ziege ist umgeknickt. Es sieht nach einer Schulterverletzung aus.
Moderator beim Länderspiel Finnland - Deutschland / ZDF
Anscheinend ist die Leiche die Böschung hinaufgeklettert und dabei verunglückt.
Heidelberger Tagesblatt
160 Häftlinge warten auf den Tag der offenen Tür.
Hamburger Abendblatt
Wir wollten in Bremen kein Gegentor kassieren. Das hat auch bis zum Gegentor ganz gut geklappt.
Thomas Häßler
Alle zehn Jahre werden die Menschen ein Jahr älter.
Hans Eichel
Die große Mehrzahl unserer Importe kommt von außerhalb des Landes.
George W. Bush
Ich weiß nicht, was mein Freund Mitterand darüber denkt, aber ich denke genauso.
Helmut Kohl
Die meisten unserer Frauen im Land sind weiblich.
Helmut Kohl
Polizeistreife in die Arme gelaufen - Junge geriet in falsche Hände
WAZ
Sammelstelle für Erleuchtungen, mentalem Abfall und cerebraler Stoffwechselendprodukte des Tages...
30.11.2009
18.11.2009
Romero, George & Sparrow, Susanna - Dawn of the Dead
Originaltitel: Dawn of the Dead
Autoren: George Romero & Susanna
Sparrow
Übersetzer: Michael Morris
Verlag: Panini/Dino 2004, Seiten: 236,
ISBN: 3-8332-1115-6
Rezension: Frank Drehmel
George A. Romeros Film Dawn of the Dead
markierte im Jahre 1978 - zehn Jahre nach dem ebenfalls
bahnbrechenden Night of the Living Dead - einen Meilenstein des
modernen Horror-Films und hat - ob es einem gefällt oder nicht - das
Genre nachhaltig beeinflusst. Dass ein solch bedeutendes Kino-Werk
ohne "Roman zum Film" davonkommt, war selbst in den guten
alten Siebzigern nicht mehr zu erwarten - bösartige Zungen würden
unken: zu hoffen. Und so erfolgte die belletristische Adaption des
Stoffes im Original schon im Jahr des Kino-Starts, während die
deutsche Erstveröffentlichung 1979 im Wilhelm Goldmann Verlag in der
Reihe "Goldmann Filmbuch" stattfand, damals
anspruchsvoller- bzw. ansprechenderweise inklusive einiger
'aussagekräftiger' Film-Fotos.
Anlässlich Zack Snyders
2004er-Film-Remake, welches - und das soll nicht unerwähnt blieben -
mit Romeros Stoff nicht viel mehr als den Namen gemeinsam hat,
entschied sich Panini/Dino nach mehr als 25 Jahren für eine
Neuveröffentlichung des - wohlgemerkt - alten Stoffes, allerdings
ohne Bilder von Film-Szenen und augenscheinlich in einer neuen
Übersetzung.
Das Überleben der Menschheit steht auf
des Messers Schneide, denn die Toten erheben sich auf der Jagd nach
dem Fleisch der Lebenden aus ihren Gräbern. Obwohl jeder einzelne
dieser Zombies ausschließlich instinktgesteuert agiert und relativ
leicht zu töten ist, bringen die Wiedergänger allein auf Grund
ihrer unermesslichen Anzahl (Un)Tod und Vernichtung.
Vier, mehr oder weniger zufällig
verbundene Menschen versuchen dem Zusammenbruch der Ordnung in der
US-amerikanischen Stadt Philadelphia durch die gemeinsame Flucht in
einem Hubschrauber zu entrinnen: die Journalistin Francine, der
Hubschrauberpilot Steve sowie die beiden Elite-Polizisten Roger und
Peter. Doch ihre Reise steht unter keinem guten Stern: Nicht nur,
dass sie nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen, auch notwendige
Tankstopps bringen immer wieder tödliche Gefahren mit sich, während
Spannungen innerhalb dieser inhomogenen Gemeinschaft für zusätzliche
Unsicherheit sorgen.
Als sich die Gelegenheit bietet,
entschließen sich die vier spontan, auf dem Dach eines riesigen, auf
der 'grünen Wiese' gelegenen Einkaufszentrums ihr provisorisches
Lager aufzuschlagen, um sich dann in den verwaisten Läden mit
Lebensmitteln, Waffen und anderen wichtigen Gütern einzudecken. Als
die Männer merken, wie leicht sie der Heerscharen von Zombies,
welche den Konsumtempel nunmehr bevölkern, Herr werden können,
fassen sie den Plan, das Gebäude abzuriegeln und es anschließend
von den darin gefangenen Untoten zu säubern. Zunächst haben sie
auch durchschlagenden Erfolg, doch dann taucht vor den verschlossenen
Türen der Shopping-Mall eine Bande marodierender Rocker auf, und der
Kampf ums Überleben beginnt aufs Neue.
Ich möchte es mir mit der Kritik an
diesem Roman einfach machen und auf eine detaillierte 'Exegese' von
Film und Buch, ihrem sozial- bzw. gesellschaftskritischen 'Content'
bzw. Nicht-'Content' verzichten, denn Cineasten werden es ohnehin
geahnt haben: Beiden Autoren - ob Romero tatsächlich mehr als nur
seinen Namen zu dem Werk beigetragen hat, scheint zumindest
zweifelhaft - gelingt es nicht, die Intensität der Kino-Bilder sowie
zentrale Botschaften in den um Werktreue bemühten Roman
rüberzuretten, da ihnen hierfür entweder die schriftstellerischen
Fertigkeiten oder aber der Raum - 236 Seiten sind nicht viel- , die
Lust oder alles zusammen fehlen.
Lediglich in den ersten beiden Kapiteln
bekommt der Leser eine Ahnung davon, wie grundsätzlich pessimistisch
Romeros Zombie-Story ist, nur hier - in den tumultartigen Szenen im
Sender, dem verzweifelten Plädoyer eines Wissenschaftlers, dem
Selbstmord eines S.W.A.T.-Mitgliedes - werden der Zerfall staatlicher
Ordnung, gesellschaftlicher Konventionen und die Unfähigkeit des
Menschen zu kooperativem Verhalten als Ursache für seinen Untergang
in Andeutungen thematisiert. In den nachfolgenden Kapiteln dominiert
oberflächliches, blutiges Hack 'n' Slay die wenigen tiefsinnigen
Momente.
Doch nicht nur die Handlung ist relativ
grob gezeichnet, auch in Bezug auf Figuren überwiegt das
Klischeehafte, wobei jedoch kleinere 'Brüche' - bspw. Peters Tränen
angesichts von Leid - die Charaktere hinreichend lebendig, 'echt'
erscheinen lassen, ohne allerdings dem Leser allzuviel Raum für eine
Identifikation zu bieten. Insofern bleibt die Perspektive des Leser
eher eine voyeuristisch distanzierte, aus der ihm das Handeln der
Protagonisten nicht wirklich nahe geht.
Fazit: Auch wenn es dem Roman in nur
ganz wenigen Szenen gelingt, den 'Geist' des Films einzufangen, so
kann ich die schnelle, brutale, nicht sehr tiefsinnige Story dennoch
jenen Action- und Splatter-Fans empfehlen, die Romeros Kino-Klassiker
noch nicht kennen. Ungeachtet dessen gilt aber: lieber schauen als
lesen!
10.11.2009
Huff, Tanya - Blutzoll
Titel: Blutzoll
Originaltitel: Blood Price
Autor: Tanya Huff
Übersetzer: Claudia Wittemund
Verlag / Buchdaten: Feder &
Schwert, 2002
Rezension: Frank Drehmel
Für alle Rollenspieler und
Clanroman-Fans sei vorweg angemerkt, dass Blutzoll nicht in Feder &
Schwerts (White Wolfs) World of Darkness spielt - wie zum Beispiel
Sonja Blue: Racheengel von Nancy A. Collins -, sondern von F&S
als der Erster von fünf Vicky-Nelson-Romanen WoD-unabhängug
veröffentlicht wurde.
Die Privatdetektivin Vicky Nelson,
Ex-Mitarbeiterin der Mordkommission Torontos, wird zufällig
Augenzeugin eines grausamen Mordes. Dieser ist der Auftakt einer
ganzen Serie von Gräueltaten, wobei alle nach einem bestimmten
Schema ablaufen: sie geschehen nachts, das Opfer wird mit zerfetzter
Kehle völlig blutleer aufgefunden und dem Morden scheint ein
räumliches Muster zu Grunde zu liegen. In der Öffentlichkeit macht
sich zunehmend -von den Medien forciert- die Überzeugung breit, es
handle sich bei dem Täter um einen Vampir.
Die Freundin eines der Mordopfer heuert
Vicky Nelson an, den Mörder zu finden. Bei ihren Ermittlungen
erweisen sich Vickys Kontakte zu Mordkommission, und hier
insbesondere die Beziehung zu Ex-Kollegen und Noch-Liebhaber Celluci,
als nützlich. Im Zuge der Untersuchungen trifft sie an einem der
Tatorte auf Henry Fitzroy, dem unehelichen Sohn Heinrichs VIII (König
von England). Dieser 400 Jahre alte Vampir bestreitet seinen
Lebensunterhalt ganz profan mit dem Schreiben von Groschenromanen und
jagt in eigener Sache und aus naheliegenden Gründen -der Angst vor
Entdeckung und Vernichtung- den Täter.
Die beiden beschließen, fortan
zusammen zu arbeiten und erkennen schon bald, dass der Täter kein
Vampir sein kann, sondern ein Dämon ist und die räumliche Anordnung
der Morde der Beschwörung eines weitaus mächtigeren Erzdämons
dient, welcher die Hölle auf Erden entfachen wird, gelingt es ihnen
nicht, den Beschwörer so rechtzeitig zu stellen, dass sein
unheiliges Werk unvollendet bleibt.
Als sie es schaffen, das Muster zu
unterbrechen, scheint die Welt gerettet, doch wie so oft trügt
dieser Schein ....
Blutzoll ist ein aus mehreren Gründen
enttäuschender Roman: Zum einen ist von Handlungsträgern einzig der
Charakter Vicky Nelson hinreichend ausgearbeitet. Die Beschreibung
ihrer Macken, der Hassliebe zu Celluci und die amüsanten
Streitgespräche der beiden gehören sicherlich zu den wenigen
Höhepunkten des Buches.
Andere Charaktere wie Henry oder ihr
Gegenspieler Norman bleiben blass und blutleer. Daran ändern auch
die angestrengten, gekünstelten und überflüssigen Rückblenden in
Fitzroy höfische Vergangenheit kaum etwas, während Normans
zunehmende Besessenheit in ihrer Schilderung oberflächlich und
trivialpsychologisch bleibt.
Zum zweiten ist die Handlung
fantasiearm, hausbacken und vorhersehbar. Dämonen, Mordmuster
(Mustermorde) oder Weltuntergangsszenarien hat man in ähnlicher Form
schon x-mal gelesen oder gesehen. Die okkulten Details (Vampire
vertragen keine Sonne, Pentagramme bannen Dämonen, Namen haben
Macht) verlassen die tradierten Schemata im wesentlichen nicht und
bleiben somit klischeehaft. Aus diesen Gründen kommt wirkliche
Gänsehaut nur ganz selten auf; zum Beispiel als sich zwei Saufbrüder
durch die Medienberichterstattung aufgestachelt entschließen, eine
Krankenhausnachtschwester zu pfählen, weil sie sei noch nie tagsüber
sahen.
Ein dritter und letzter negativer Punkt
ist, dass das Phänomen Zufall zum handlungstragenden und -treibenden
Element wird und damit die Glaubwürdigkeit der Entwicklungen leidet:
zufällig wird Vicky Mordzeugin, um zufällig in dieser Sache
angeheuert zu werden. Zufällig trifft sie Fitzroy, der zufällig das
äußerst wichtige Zauberbuch besitzt, wovon Norman zufällig
Kenntnis erlangt. Überstrapaziert wird der Zufall insbesondere dann,
wenn Vicky quasi im letzten Moment vor Weltuntergang die Identität
ihres Gegenspielers erfährt und so die Gelegenheit zur Weltrettung
erhält.
Fazit: Der Autorin gelingt es auf knapp
300 Seiten nicht, eine wirklich fesselnde Geschichte mit glaubhaften
Personen und logischen Verknüpfungen zu entwerfen, so dass ich
Blutzoll auch in Anbetracht des relativ hohen Preises 12,95 € nicht
als Lektüre empfehlen mag.
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