Sammelstelle für Erleuchtungen, mentalem Abfall und cerebraler Stoffwechselendprodukte des Tages...
12.09.2007
10.09.2007
04.09.2007
Skills
- Kreuzworträtsel (aller Art)
- Rubik's Cube (Revenge, Magic, Pyraminx etc.)
- Wärmeflasche
- Exceltabellen (^^)
- Ne Runde Auto fahren
- Heiß baden
- Kaugummi
- Zöpfe flechten
- Spülen
- Websitebasteln
- Fotografieren
- Räucherstäbchen
- Mit Photoshop basteln
- Kühlakkus
- Puzzle
- Nähen
- Häkeln
- Tee trinken
- Hände in einem Stoffbeutel mit harten Erbsen bewegen
- Mit dem Hund raus gehen
- in den Baumarkt gehen
- Mit Schrauben, Muttern, Nägeln rumspielen
- Buch lesen
- Film gucken
- Enstpannungsknetball
- Knete
- Zeichnen
- Malen
- Art journaling
- Gartenarbeit
- Wanne schrubben...
21.07.2007
Broder, Henryk M. - Die Irren von Zion
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Dtv (Oktober 1999)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423307382
ISBN-13: 978-3423307383
Kurzbeschreibung
Die Lage in Israel ist offen und explosiv. Der Frieden mit den Palästinensern, vor ein paar Jahren mit dem Abkommen von Oslo zum Greifen nahe, ist wieder in weite Ferne gerückt. Fanatismus, falsch verstandenes Heldentum, Eigennutz und unbezähmbare Ungeduld gewinnen immer wieder die Oberhand über die Stimmen der Vernunft in diesem Dauerkonflikt, der tief in der Geschichte wurzelt. Henryk M. Broder beschreibt in seinen hier zusammengestellten Reportagen, Interviews, Anekdoten und Essays den ganz normalen Wahnsinn im Heiligen Land, pointiert, witzig und engagiert.
Henryk M. Broder, geboren 1946 in Katowice, Polen, ist Journalist beim ›Spiegel‹ und lebt in Berlin und Jerusalem. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u.a.: ›Erbarmen mit den Deutschen‹ (1993); ›Schöne Bescherung. Unterwegs im Neuen Deutschland‹ (1994); ›Volk und Wahn‹ (1996).
Lese-Tip: Angela Grünert: ›Der längste Weg heißt Frieden‹. Die Frauen im ersten palästinensischen Parlament.
Der Verlag über das Buch
"Der Journalist und Schriftsteller Henryk M. Broder erhält den Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen (Baden-Württemberg). Die mit 12 000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 20. März 2005 im Rathaus von Aalen (Ostalbkreis) überreicht. Der Preis wird seit 1955 alle zwei Jahre verliehen. Broder werde, heißt es, für sein so streitbares wie kenntnisreiches und vom jeweils herrschenden Zeitgeist unabhängiges publizistisches Werk ausgezeichnet."dpa
Feuerstein-Praßer, Karin - Die Deutschen Kaiserinnen 1871-1918.
Taschenbuch: 285 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 7., Aufl. (September 2002)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492236413
ISBN-13: 978-3492236416
Kurzbeschreibung
Sowohl Augusta von Sachsen-Weimar (1811-1890) wie auch Victoria (1840-1901), Königliche Prinzessin von Großbritannien, waren mit hochgesteckten Zielen ins nüchtern-militärische Berlin gekommen. Beide waren vielseitig begabte, vor allem aberauch politisch engagierte Frauen. Doch sie bekamen es mit einem mächtigen Gegnerzu tun, mit Otto von Bismarck.
Auch privat entwickelte sich nicht alles zum besten: Augustas Ehe mit Wilhelm I. stand von Anfang an unter keinem Glücksstern. Und Victorias Träume von einem liberalen Preußen zerplatzen, als das Kaisertum ihres Mannes Fiedrich III. schon nach 99 Tagen endete. Zeit ihres Lebens litt sie auch unter dem konfliktbeladenen Verhältnis zu ihren Kindern. Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein (1858-1921), die letzte deutsche Kaiserin, hatte mit dem exzentrischen Wilhelm II. das schwerste Ehelos gezogen.
Autorenportrait
Karin Feuerstein-Praßner, M.A., geb. 1956 in Köln, studierte Geschichte, Philosophie und Politische Wissenschaften an der Universität Köln. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Schuldienst heute freie Historikerin und Sachbuchautorin.
08.04.2007
Frustration
Is doch logisch, oder?
07.04.2007
Johansen, Iris - Knochenfunde
Verlag: List; Auflage: 1 (Februar 2003)
ISBN-10: 3471794794
ISBN-13: 978-3471794791
Aus der Amazon.de-Redaktion
In den Sümpfen Louisianas wird ein Skelett gefunden und niemand weiß, wer der geheimnisvolle Tote sein könnte. Nachdem kurz darauf bis auf den zahnlosen Schädel alle Leichenteile auf mysteriöse Weise abhanden kommen, kann die Identifizierung nur noch über eine forensische Schädelrekonstruktion vorgenommen werden. Der Auftrag soll an die Expertin Eve Duncan gehen, die nach kurzem Zögern schließlich auch zusagt und nach Baton Rouge reist. Schon sehr bald muss sie erkennen, dass irgendjemand mit allen Mitteln verhindern will, dass die Identität des Toten ans Licht kommt. Nur knapp entgeht Duncan einem hinterhältigen Anschlag auf ihr Leben, doch sie lässt sich nicht von ihrer Arbeit abbringen und kommt dabei einer Verschwörung ungeheuren Ausmaßes auf die Spur.
Iris Johansen gehört in den USA zu den erfolgreichsten Thriller-Autorinnen und stürmt mit ihren Romanen regelmäßig die Bestsellerlisten. Ihre Fan-Gemeinde in Europa und insbesondere in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Zu ihren erfolgreichsten Veröffentlichungen zählen Das Auge des Tänzers , Im Profil des Todes, Das verlorene Gesicht und Komm, dunkle Nacht.
Eve Duncan ist wohl Johansens eigentümlichste Serienheldin, die auch in ihrem neuesten Fall von ihrem Freund Joe Quinn und dem gewieften Sean Galen unterstützt wird. Übrigens, bevor sich Iris Johansen dem Thriller-Genre zuwendete, hat sie eine ganz Reihe von erfolgreichen Liebesromanen verfasst. Einigen Passagen von Knochenfunde merkt man das auch deutlich an -- vor allem, wenn es um die angeknackste Beziehung von Eve und Joe geht. Aber keine Angst, trotz der gelegentlichen Ausflüge der Autorin in ihr altes Fach ist das Buch ein absoluter Knaller, der den Leser von der ersten Seite an elektrisiert. Wer Hochspannung nicht aushalten kann, der sollte lieber zu einer von Johansens Liebesschnulzen greifen. --Christoph Reudenbach
Aust, Stefan - Der Baader Meinhof Komplex
Taschenbuch: 667 Seiten
Verlag: Goldmann; Auflage: Erw. u. aktualis. A. (August 1998)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442129532
ISBN-13: 978-3442129539
Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)
Der Baader-Meinhof-Komplex
OA 1985 Form Sachbuch Bereich Politik
Der Baader-Meinhof-Komplex des Journalisten Stefan Aust befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Rote-Armee-Fraktion, der wichtigsten terroristischen Gruppierung in der Bundesrepublik Deutschland, zwischen 1970 und dem »heißen Herbst« 1977. Dabei werden sowohl die ideologischen Überzeugungen als auch die Aktivitäten selbst beleuchtet.
Entstehung: Aust verarbeitet in seiner Chronik neben zahlreichen Interviews mit Protagonisten und Zeitzeugen sowohl RAF-Dokumente als auch Polizei- und Gerichtsakten. Diese ausgewogene Quellenbasis wurde für die zweite Auflage von 1997 noch durch erst seit 1990 zugängliche Akten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR ergänzt.
Inhalt: In den 1960er Jahren begannen in Westdeutschland Studentenunruhen, es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen zunächst friedlich Protestierenden und Sicherheitskräften, 1970 brannten die ersten Kaufhäuser. In dieser brisanten politisch-gesellschaftlichen Situation entstand die RAF, deren erste Generation sich in ihren Anfangszeiten »Baader-Meinhof-Gruppe« nannte. Anhand der Lebenswege von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und der Journalistin Ulrike Meinhof, die Aust persönlich kannte, schildert der Autor weitgehend chronologisch die Ereignisse bis Ende 1977. Obwohl sein Hauptaugenmerk der RAF gilt, gewährt er auch Einblicke in die Motivation derjenigen, die in Politik, Polizei und Justiz für die Bekämpfung des Terrorismus verantwortlich zeichneten. Auch Schwierigkeiten, Versäumnisse und Skandale kommen zur Sprache. Die Entwicklung der RAF in den 1980er und 90er Jahren wird lediglich am Schluss des Buches kurz erwähnt.
In besonderer Ausführlichkeit schildert Aust den Stammheimer Prozess (Mai 1975 bis April 1977), der den deutschen Rechtsstaat unter starken Druck setzte, Wellen der Sympathie mit den Inhaftierten auslöste und mit der Verurteilung der Angeklagten zu lebenslanger Haft endete. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der sog. heiße Herbst 1977, als innerhalb von nur wenigen Wochen die Entführung der Lufthansa-Maschine »Landshut« durch ein mit der RAF befreundetes palästinensisches Kommando, der kollektive Selbstmord der in Stammheim Inhaftierten Baader, Ensslin und Jan-Carl Raspe sowie die Ermordung des zuvor entführten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer die westdeutsche Öffentlichkeit erschütterten.
Wirkung: Der Baader-Meinhof-Komplex ist bis heute das wichtigste Standardwerk zur Geschichte des linksrevolutionären Terrorismus in Deutschland. Aust gelingt es, diese hochkomplexe, in der Öffentlichkeit immer wieder kontrovers diskutierte Thematik spannend, anschaulich und gut lesbar darzustellen. Zugleich wirkt die journalistische Chronik an keiner Stelle entschuldigend, idealisierend oder romantisierend. Indem Aust den Biografien der Protagonisten besondere Beachtung schenkt und Einblicke in zahlreiche interne Dokumente, die so genannten RAF-Kassiber, gewährt, zeichnet er eine Art »Psychogramm« der Organisation, deren Kampf Deutschland jahrelang in Atem hielt. A. He.
Kurzbeschreibung
"Der Baader-Meinhof-Komplex" ist zu einem Klassiker der jüngsten Zeitgeschichtsschreibung geworden. Für diese wesentlich erweiterte und aktualisierte Ausgabe hat Stefan Aust die seit dem Fall der Mauer aus Stasi-Archiven verfügbaren Unterlagen, interne Polizeipapiere und die Aussagen inhaftierter Beteiligter an der Schleyer-Entführung in seiner Chronik des "Deutschen Herbstes" eingearbeitet. So wurde dieses historische Protokoll in wichtigen Teilen um die Perspektive der Täter ergänzt.
Münk, Katharina - Und morgen bringe ich ihn um!
Und morgen bringe ich ihn um!
Als Chefsekretärin im Top-Management
Verlag: Eichborn; Auflage: 1 (August 2006)
ISBN-10: 3821856335
ISBN-13: 978-3821856339
Kurzbeschreibung
Achtung, Chefs! Dieses Buch könnte Ihre Sekretärin geschrieben haben! Eine Sekretärin packt aus: Endlich erfahren wir aus erster Hand, wie es in den Chefetagen wirklich zugeht. Sie ist die Frau, die im Hintergrund die Fäden zieht: rechte Hand, linke Hand, lebender Palm Pilot, Statussymbol, Coach und Punchingball, Hausdame und Animateurin, Burgfräulein und beinharte Wächterin in Personalunion, die Frau für den Tag und manchmal für die Nacht. Sie könnte ihre Geschichte zu einem Film machen, denn sie hat unglaubliche Dinge aus der Praxis zu berichten, aus den Etagen, wo der Teppich weicher und das Leben dramatischer ist. Und wo sie durch eigenen Fahrstuhl oder auch eigenen Koch von der normalen Unternehmenswelt abgeschirmt ist. Katharina Münk ist eine dieser Frauen, und sie schreibt für alle Kolleginnen in den Vorzimmern und für alle männlichen Chefs, die mutig genug sind, einmal in den Spiegel zu schauen.
Auszug aus Und morgen bringe ich ihn um! Als Chefsekretärin im Top-Management von Katharina Münk. Copyright © 2006. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Vorwort
Laufen wir nicht alle mit unterschiedlichen Brillen durchs Leben - rosarot, schwarz getönt, glasklar oder ziemlich trübe? Die Spezies der Top-Manager kann ich nur durch meine eigene Brille beschreiben. Sie wissen schon, die Sekretärinnenbrille mit dem Kettchen dran, die man nicht verlieren kann. Es gibt Freunde, die mir sagen, ich solle doch nicht so streng in der Beurteilung der Lage sein. Schließlich hatte ich mich ja einmal voller Elan für den Beruf »Sekretärin« entschieden: effektive Topmanagement-Entlastung der neuen Generation, international und kommunikativ orientiert, verantwortungsvoll, mit einem Schuss Diplomatie und Psychologie. Coach für Führungspersönlichkeiten, Krisenmanager und heimlicher Wegbereiter für wahrhaft große Entscheidungen. Das war sehr reizvoll und kann es noch immer sein. Es gibt Chefs, die das unterstützen. Aber es gibt auch eine Menge Spielverderber in Nadelstreifen. So absolvierte ich die klassische Studien- und Ausbildungslaufbahn einer
Sekretärin. Ich habe nie auf einen anderen Beruf hingearbeitet und mir nach dem Abitur die qualifizierteste »Europasekretärinnen«-Ausbildung ausgesucht, die es damals gab. Fünf Semester eiserner Drill in einer unprickelnden kleinstädtischen Umgebung. Kein Bafög, keine Uni-Feten, keine Studentenkneipen, keine männlichen Kommilitonen, die Zeit und Herzblut kosten. Statt dessen reduzierter Hormonhaushalt und Betablocker für ruhige, treffsichere Finger vor jeder Schreibmaschinen-Zwischenprüfung. Hier wurden wir zu Rennpferden gemacht, die wissen, wie man Bilanzen liest, wie eine Due Diligence aussieht und dass man den Kaffee von rechts und den Keksteller von links serviert. Intelligent, multikulturell, schnell, serviceorientiert. Ich komme also definitiv nicht von der Volkshochschule und bin auch keine Umschülerin. Ich bin das Gegenteil: approbierte »internationale Direktionsassistentin« mit 400 Anschlägen pro Minute und 160 Silben Steno in drei Sprachen. Ein Vollblut, eine der echten klassischen Sekretärinnen. Aber was ist das schon gegen die Erfahrungswerte aus den Chefetagen, von denen ich so manche über die Jahre durchlaufen habe? Dort, wo der Teppich dicker und das Leben dramatischer und durchaus filmreif ist. Manchmal war ich versucht durch die Wand zu pieksen, um zu erkunden, ob diese nicht vielleicht Teil eines Bühnenbildes aus Pappmache sei. Aber sie war echt - und sie ist es noch. Ja, ich bin immer noch in der »Trueman Show«! Aber mittlerweile kenne ich das Drehbuch.
Baigent, Michael; Leigh, Richard - Als die Kirche Gott verriet.
Als die Kirche Gott verriet.
Die Schreckensherrschaft der Inquisition
Verlag: Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co.; Auflage: 3.,(2002)
ISBN-10: 3404641833
ISBN-13: 978-3404641833
Kurzbeschreibung
»Die Inquisition kommt!« – Dieser Ruf bedeutete eine Drohung, die Heil und Unheil zugleich meinte; dieser Begriff kam über Jahrhunderte in vielen Ländern der Erde für die Betroffenen einer Katastrophe gleich. Die Inquisition war ein gewaltiger Apparat aus weltlicher und kirchlicher Autorität, die mit Folter und Denunziation ihre Macht wahrte und lästige Konkurrenz im Denken und Glauben sowie in der Politik ausschaltete. Doch wie konnte dies eine Kirche tun, die im Namen Jesu gegründet worden war, die christliche Tugenden lehrte und hütete? Dieses Buch ist eine bestürzende Analyse eines gnadenlosen Machtinstruments, das bis in unsere Zeit den Alltag der europäischen Menschen bestimmte.
»Ein Buch, das der katholischen Kirche den Spiegel ihrer zeitweiligen Unmenschlichkeit vor Augen hält!« Focus
Diamont, Anne - Kein Laut mehr aus deiner Wiege
Taschenbuch: 238 Seiten
Verlag: Lübbe; Auflage: 4 (Januar 1997)
ISBN-10: 3404613856
ISBN-13: 978-3404613854
Kurzbeschreibung
Der plötzliche Kindstod ihres kleinen Sohnes ist für Anne Diamond Anlaß, sich mit diesem Phänomen intensiv zu befassen. Dabei macht sie eine erschütternde Entdeckung. Die von ihr gestartete Aufklärungskampagne rettete vielen Säuglingen das Leben.
Klappentext
Kein Laut mehr aus einer Wiege
Der kleine Sebastian wurde nur vier Monate alt. Eines Morgens lag er tot in seiner Wiege. Der Verlust des fröhlichen Babys ist für seine Familie eine unsagbare und unbegreifliche Tragödie. Um diesen Schicksalsschlag zu bewältigen, beginnt Sebastians Mutter Anne Diamond, eine bekannte Moderatorin des englischen Fernsehens, sich über das scheinbar noch wenig erforschte Phänomen des plötzlichen Kindstods zu informieren. Eher zufällig stößt sie auf eine fast zwei Jahre alte Studie aus Neuseeland über vorbeugende Maßnahmen. Diese Forschungsergebnisse waren auch den britischen Gesundheitsbehörden bekannt, die jedoch nichts unternommen haben, um die Bevölkerung zu informieren.
Anne nutzt ihre Popularität und startet eine beispiellose landesweite Aufklärungskampagne. Ihr ist es zu verdanken, daß die Kindstodrate in Großbritannien binnen sechs Monaten um 50 Prozent zurückging.
Fröhlich, Elke - Als die Erde brannte
Verlag: Droemer/Knaur
(April 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426778254
ISBN-13: 978-3426778258
Kurzbeschreibung
Zwölf ungewöhnliche und eindrucksvolle deutsche Schicksale in den letzten Tagen des "Dritten Reiches":
Ein Telefonist, der über die letzten Stunden im "Führerbunker" erzählt.
Eine Familie, die in Dresden die Flächenbombardements der Alliierten erlebt.
Tod an der Bernsteinküste - Ein Augenzeuge berichtet von einem kurz vor Kriegsende begangenen Massaker der SS.
Eine junge Jüdin in Auschwitz, die den Gaskammern entrinnt, weil sie Akkordeon und Blockflöte spielt.
Leid, Schrecken und Erlösung - authentische Zeugnisse vom Ende der nationalsozialistischen Herrschaft.
Zachert, Christel; Zachert, Isabell - Wir treffen uns wieder in meinem Paradies
Verlag: Lübbe
ISBN-10: 340425595X
ISBN-13: 978-3404255955
Kurzbeschreibung
Isabell ist gerade 15 Jahre alt, als sie die grausame Diagnose erfährt, die für sie das Todesurteil bedeutet: Krebs. Ihr Leben ändert sich radikal, und der Wettlauf mit dem Schicksal beginnt. Mit beispielloser Energie, mit Mut, Kraft und Liebe kämpfen ihre Familie und Freunde um ihr Leben. Durch die Krankheit reift Isabell zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit heran, wächst über sich hinaus und hat trotz des Leids, das sie immer wieder erfahren muß, nicht zuletzt durch ihren Glauben genug Kraft, ihr Leben positiv zu sehen, und die Hoffnung, daß sie diese schwerde Prüfung überstehen wird.
Walton, Evangeline - Die vier Zweige des Mabinogi
Verlag: Klett-Cotta (Dez. 2001)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3608933905
ISBN-13: 978-3608933901
Kurzbeschreibung
Der Fabelstoff dieser phantastischen Roman-Tetralogie ist den "Mabinogion" entkommen, einem walisischen Sagenzyklus aus dem 14. Jahrhundert, der einer sehr viel älteren, keltischen Überlieferung entstammt. Der Autorin ist das Unwahrscheinliche gelungen: Ihre Nach- und Neuschöpfung wirkt auf den Leser als die authentische Fassung, als die ursprünglich-lebendige Gestalt dessen, was nur noch in Trümmern vorhanden gewesen ist. Das Ganze: ein gigantisches, farbenreiches, hinreißendes Märchenfresko. Ungeheuerliches wird sichtbar in Bildern von zauberhafter Klarheit.
06.04.2007
Greiner, Margret - Miss, wie buchstabiert man Zukunft?
Verlag: Piper; Auflage: 3
(Oktober 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492241808
ISBN-13: 978-3492241809
Aus der Amazon.de-Redaktion
Wie die Erfüllung eines lebenslangen Traumes erscheint Margret Greiner die Einladung, für zwei Jahre nach Israel zu gehen. Doch als sie im Oktober 2000 dort ankommt, ist die Intifada ausgebrochen und die Eskalation der Gewalt ist nicht zu stoppen. Zwei Jahre später verlässt sie ihr "gelobtes Land", mit dem Gefühl, einem Albtraum zu entrinnen.
Margret Greiner wohnt in einem israelischen Viertel in Jerusalem und unterrichtet an einer palästinensischen Schule in Ostjerusalem -- ein kaum zu bewältigender Balanceakt zwischen der westlichen und der arabischen Welt. Sie schildert ihr Leben in Jerusalem, den Schulalltag, die Lebenswelt der israelischen Palästinenser und Juden. Schritt für Schritt führt sie den Leser tiefer hinein in den politischen und kulturellen Konflikt, beschreibt, wie Fanatismus, Hass und Angst das Leben in Jerusalem, Betlehem und Ramallah diktieren.
Wie Tagebuchnotizen reiht Margret Greiner ihre Erlebnisse aneinander und schildert so die Situation aus einer sehr persönlichen und emotionalen Sicht. Dabei bleibt sie bewusst bei einer Momentaufnahme. Sie versucht nicht, die Herkunft des Konfliktes aus der Geschichte der beiden Völker zu erklären oder ihn in einen Gesamtzusammenhang zu stellen.
Das Buch ermöglicht einen Einblick in den für Israelis und Palästinenser zunehmend deprimierenden Lebensalltag. Die Verpackung in kurze Anekdoten hilft dem Leser, sich mit diesem sehr komplexen und düsteren Thema auseinander zu setzen. Es bleibt Margret Greiners hoffnungsloses Fazit: "Im Augenblick muß man fürchten, dass sich die Spirale von Gewalt und Gegengewalt immer weiter hochschraubt und die Region in Chaos und vollständige Zerstörung fällt." --Ute Maatz -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Gebundene Ausgabe .
Kurzbeschreibung
Margret Greiner hat sich einen Traum erfüllt: Zusammen mit ihrem Mann ist sie nach Israel gezogen. Sie wohnt in einem israelischen Viertel von Jerusalem und unterrichtet an einer palästinensischen Schule in Ostjerusalem. Jeden Tag geht sie von der westlichen in die arabische Welt und wieder zurück. Doch nie hätte sie sich vorgestellt, wie schwer es werden sollte, diese unsichtbare Grenze immer wieder zu überwinden. Margret Greiner ist zerrissen wie die Stadt Jerusalem, deshalb kann sie so eindringlich von den vielen Widersprüchen und der ausweglosen Situation erzählen.
»Eine plastische Darstellung des Nahostkonflikts von unten, mit allen Schwierigkeiten und Hindernissen des täglichen Lebens, mit Freude und Schmerz, viel Leid und dennoch ein bißchen Hoffnung.« Basler Zeitung
Owen, James A. - Der unsichtbare Mond. Kai Meyers Mythenwelt 2
Verlag: Piper; Auflage: 1
(April 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 349226557X
ISBN-13: 978-3492265577
Aus der Amazon.de-Redaktion
"Heute Morgen habe ich den Zeitungsjungen getötet." Mit diesem Satz beginnt James Owen seinen zweiten Mythenwelt-Roman, nur um sich sogleich aus der Ich-Perspektive zurückzuziehen und die Aussage seiner Hauptfigur zu korrigieren beziehungsweise zu präzisieren: Meredith Strugatski hat den Zeitungsjungen nicht nur getötet, sie hat ihn aufgegessen.
Was dann folgt, ist eine ebenso komische wie albtraumhafte Geschichte, die ihren Anfang nimmt, als das Ehepaar Kawaminami in das kleine Städtchen Silvertown im Norden der Vereinigten Staaten zieht. Tetsuo und Fujiko teilen zwei Leidenschaften: Bücher und die italienische Renaissance. Sie kaufen eine stillgelegte Essigfabrik, die sie -- in Anlehnung an die Peterskirche in Rom -- mit einer riesenhafen Kuppel versehen. Darunter eröffnen sie das Café Soame's, das sich zum kulturellen Mittelpunkt der Region entwickelt -- und zum Zentrum der fantastischen Ereignisse, die wie eine Flutwelle über das Land hereinbrechen.
Merediths Appetit auf Zeitungsjungen ist nur ein Aspekt dieser drastischen Veränderungen. Anknüpfend an das Finale von Die ewige Bibliothek werden die Einwohner von Silvertown von den unterschiedlichsten Geschöpfen aus Mythen und Legenden heimgesucht. Und sie müssen lernen, dass der wahre Schrecken nicht von außen kommt -- er liegt in uns selbst verborgen.
Der erste Band von Kai Meyers Mythenwelt, Die ewige Bibliothek, gehört zu jenen Büchern, die man mit leuchtenden Augen aus der Hand legt, allerdings auch mit der brennenden Frage, wie der Autor diesen Serienauftakt noch einmal toppen möchte. James Owen geht so verschwenderisch mit Figuren und Ideen um, dass man unwillkürlich fürchtet, ihm könnte die Puste ausgehen. Der unsichtbare Mond beweist das genaue Gegenteil: Owen erzählt eine völlig neue Geschichte, die aber immer wieder an die Ereignisse des ersten Bandes anknüpft. Schräge Figuren, witzige Dialoge und überraschende Wendungen scheinen ihm nur so aus der Feder zu fließen. Und am Schluss bleibt man erneut atemlos zurück und fiebert dem nächsten Band entgegen. --Helge Basler -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Kurzbeschreibung
An einem Mondtag in Silvertown verwandeln sich Flugzeuge in Drachen, Tiere und Menschen verschwinden, Gegenstände werden zu Fabelwesen. Mittelpunkt des mythischen Sturms ist eine riesige Bibliothek, die auch als Caf dient und einem exzentrischen Ehepaar gehört. Als die Journalistin Meredith eine Seite aus einem uralten Codex im Briefkasten findet, steht fest: Zwischen der Handschrift und den Ereignissen in Silvertown gibt es Zusammenhänge.
Owen, James A. - Die ewige Bibliothek. Kai Meyers Mythenwelt 1
Verlag: Piper; Auflage: 1
(Oktober 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492265561
ISBN-13: 978-3492265560
Aus der amazon.de-Redaktion
Eine Romanserie, die von einem deutschen Bestsellerautor konzipiert und von einem US-amerikanischen Multitalent geschrieben wurde, exklusiv für den deutschsprachigen Markt? Ungewöhnlich, keine Frage. Die Bündelung von Talent, die hinter Mythenwelt steht, lässt jedenfalls aufhorchen! Kai Meyer ist mit seinen Romanen Die Alchimistin und die Die fließende Königin zum Garanten für spannende und vielseitige fantastische Romane geworden. James A. Owen gehört mit der von ihm getexteten und gezeichneten Comicserie Starchild zu den Shootingstars der Fantasy-Szene in den USA. Gemeinsam haben sie ein Projekt verwirklicht, das für einige Aufmerksamkeit sorgen wird: In Mythenwelt wird der Schleier zwischen unserer Wirklichkeit und der Welt der nordischen Mythologie durchlässig -- mit weit reichenden Folgen.
Michael Langbein ist Gastprofessor für Ältere Geschichte und Literatur an der Universität Wien. Seine Spezialität sind wertvolle Handschriften, die er an den entlegensten Orten der Erde aufspürt. Eines Tages legt ihm der Mathematiker und Illusionist Juda fast beiläufig einen Codex vor, der ihm den Atem raubt: Eine frühe Fassung der Edda, der klassischen Sammlung altnordischer Heldensagen, die sich grundlegend von allen bisher bekannten unterscheidet. Auffällig ist vor allem die große Verwandtschaft mit Richard Wagners Interpretation des Nibelungen-Stoffes in der Oper Der Ring des Nibelungen. Und dann beginnt Juda zu erzählen! Von seiner Reise in die tibetanische Bergwelt, wo er eine Bibliothek entdeckt hat, die keine räumlichen und zeitlichen Grenzen kennt.
Nicht nur die Entstehungsgeschichte von Die ewige Bibliothek ist ungewöhnlich, sondern auch in inhaltlicher und stilistischer Hinsicht wird hier einiges geboten. Owen setzt seine Leser einem Wechselbad intensiver Gefühle aus, von tiefem Entsetzen bis zu lautem Lachen. Offensichtlich hat er nicht nur eine Vorliebe für die Großen des magischen Realismus -- von Gabriel García Márquez bis Tim Powers --, sondern auch für Charles Dickens und Monthy Python. Ob er dieses Niveau in den nächsten Bänden halten kann, wird sich zeigen. Aber hier nur von einem gelungenen Auftakt zu reden, wäre eine schändliche Untertreibung! --Helge Basler -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Kurzbeschreibung
Als in Wien eine alte Handschrift auftaucht, ist die Fachwelt mehr als erstaunt: Der Codex birgt unbekannte nordische Legenden, die weit in die Zeit vor der Edda zurückreichen. Die Suche nach der Herkunft des geheimnisvollen Fundes führt zu einer ewigen Bibliothek in den Bergen des Himalaya – und weiter nach Bayreuth, wo sich auf den Wagner-Festspielen das Ende der Welt ankündigt. Und während die Gegenwart in einem Albtraum aus Mythen und Legenden versinkt, erwachen die Geschöpfe der Phantasie, und eine gespenstische neue Genesis nimmt ihren Lauf.
»Ein erstklassiger Wurf!« amazon.de
Hasegawa, Miyabi - Der Bund der Ewigkeit
Titel: Der Bund der Ewigkeit
Serie: Final Fantasy XI - online
OT: Final Fantasy XI: Eternal Nexus
Autorin: Miyabi Hasegawa
Ü: Kaoru Iriyama-Gürtler & Stephan Gürtler
Illustrationen: Eiji Kaneda
Seiten: 301
ISBN-13: 978-3-8332-1457-8
Verlag: Panini, 2007
Rezension: Frank Drehmel
Al und Iris werden vom Bastoker Adjutanten Lusius nach Jeuno geschickt. Dort treffen sie Jed, Shera und den Rest der Bagage, lernen reiten, kämpfen im Turm von Delkfutt mit selbstmörderischen Bembeln und versäumen auch sonst keine Gelegenheit, Langweile zu verbreiten.
Im Grunde ist jedes Wort über dieses Machwerk ein verschwendetes, aber wenn ich Menschen vor einer deprimierenden Leseerfahrung bewahren kann, soll es mir das wert sein.
Auch dieser dritte FinalFantasy-Roman dümpelt -qualitativ gesehen- in dem selben Schlammloch wie “Das Lied des Sturms” und “Der Sternenschwur”: Bis auf die Tatsache, dass Iris endgültig zur Healing Bitch der Gruppe mutiert und man gemeinsam reiten übt -auf Chocobos-, ist bei keinem der Protagonisten irgendeine Charakterentwicklung erkennbar; die Dialoge erinnern nach wie vor -inhaltlich- an das Gebrabbel von Vorschulkindern und eine originelle Story ist nicht einmal in Ansätzen erkennbar.
Im Grunde sind Hasegawas Elaborate nichts weiter als ein “Walk Through” durch das Spiel; ohne eigene Ideen, dafür mit viel Sinn für spieltechnische Details. Ob nun eine Kampftechnik “Roter Lotus” oder “Klötenquetscher” und ein Teleportationsspruch “WARPII” oder “Bulla Trulla Hopsassa” heißt, mag für FinalFantasy-Fans tatsächlich ein hinreichendes Qualitätsmerkmal sein. Dem normal denkenden Leser dürfte man mit einer spannenden und gut erzählten Geschichte allerdings sehr viel mehr Freude machen als mit seitenlangen Erläuterungen darüber, wie man reiten lernt, unter welchen Umständen man welche Sprüche wirken kann, was der Unterschied zwischen Home Points und Warpen ist oder ob man für das Herstellen von Rüstungen Schnittmuster braucht. In einer originellen Gamenovelisation sollte das Spiel lediglich den Handlungsrahmen bilden, anstatt selbst zum zentralen Gegenstand der Geschichte zu werden.
Fazit: Niveaulos, ideenlos, GNADENLOS!!!!
... und gleich werde ich einen neuen “World of Warcraft”-Charakter erstellen -sorry, Alter, aber “FF online” ist nun mal nicht mein Ding-, sein virtuelles Leben von der ersten Quest bis zum letzten Endgegner niederschreiben, das Ganze “Roman” nennen und damit hoffentlich sehr vielen WoW-Fanatikern das Geld aus der Tasche ziehen.
Battlestar Galactica - Das Geheimnis der Zylonen
Serie: Battlestar Galactica
OT: Battlestar Galactica: The Cylons´ Secret
Autor: Craig Shaw Gardner
Ü: Claudia Kern
Seiten: 283
ISBN: 978-3-8332-1445-5
Verlag: Panini Books, 2007
Rezension: Frank Drehmel
Dieser zweite Band der neuen BSG-Roman-Reihe spielt chronologisch vor der TV-Mini-Serie des Jahres 2003: Der (erste) große Krieg ist vorbei, die Zylonen haben sich nach dem Waffenstillstand in die Tiefen des Alls zurückgezogen und eine Ära des Wiederaufbaus hat begonnen. Dennoch ist die Bedrohung durch die Maschinenwesen in den Köpfen der Menschen und insbesondere der Militärs allgegenwärtig.
In den Randgebieten des von den 12 Kolonien beherrschten Raumes treiben Plünderer ihr Unwesen. Mehr oder weniger rücksichtslos suchen sie nach menschlicher und zylonischer Technologie aus der Zeit vor dem großen Krieg.
Eines der berühmtesten und berüchtigtsten Plünderer-Schiffe ist der Kreuzer Lightning, dessen leicht verrückter Captain, Nadu, es nicht zuletzt dank seiner Verschlagenheit zu respektablen Wohlstand gebracht hat. Als man auf der Lightning das Signal einer alten, vergessenen Forschungsstation empfängt, gibt es für die Glücksjäger -unter ihnen auch der junge Tom Zarek- kein Halten mehr, zumal sich die Station, die von dem alten, leicht vertrottelt wirkenden Doktor Fuest geleitet wird, als vermeintlich leichte Beute darstellt.
Doch der Schein trügt und so endet der erste Besuch einer Zwei-Mann-Delegation in einem Chaos und mit der Gefangennahme der beiden Plünderer durch die Stationsbesatzung. Der Versuch, sie zu befreien, schlägt ebenfalls grandios fehl: Zarek muss auf dem Planeten notlanden, das übrige Rettungsteam wird augenscheinlich massakriert und die Rest-Crew muss mit der Lightning überstürzt fliehen, allerdings nicht ohne ein Notsignal zu senden.
Die verschlüsselt Botschaft findet ihren Weg zu den kolonialen Militärs, die daraufhin Admiral Sing mit seinem Kampfstern Galactica zu den entsprehenden Koordinaten befehlen, um vor Ort die Angelegenheit zu untersuchen und gegebenenfalls eine diplomatische Lösung herbeizuführen.
Auf der Station erwartet die Diplomaten und den mit der Verhandlung betrauten Colonel Adama eine Überraschung: Zylonen, die in Eintracht mit den wenigen, dort noch verbliebenen Menschen leben. Adamas Misstrauen ist sofort geweckt. Die Frage ist nur: zu recht?
Dieses Buch angemessen zu rezensieren, ist nicht ganz einfach. Soll man in das Lamento der Hardcore-BSG-Fans einstimmen, die in Allem und Jedem einen Verstoß gegen Serien-Kontinuität und -Kanon vermuten oder sich empört darüber echauffieren, dass sich der eine oder andere Protagonist “Out-of-(series)-character” verhält? Oder soll man unbefangen an den Roman herangehen und ihn als das nehmen, was er ist: eine nette kleine SF-Story für zwischendurch, angesiedelt im BSG-Universum, ohne großen Tiefgang, dafür aber kurzweilig und unterhaltsam? Da mir persönlich die TV-Show und das Befinden derer Fans am Allerwertesten vorbei gehen, wähle ich letzteren Ansatz.
Der Aufbau und viele Elemente der Geschichte um die auch für den Leser lange Zeit nicht erklärlichen Vorgänge auf der Forschungsstation sind zwar nicht sonderlich originell, sondern erinnern stark an Serien-Episoden einschlägiger TV-Shows (Star Trek, Stargate, Kampfstern Galactica) oder an Kino-Genre-Klassiker wie “Alarm im Weltall”. Dennoch kann man sich dem leicht trashigen Charme der Geschichte kaum entziehen, vor allem, weil es Gardner auch dank eines guten Gespürs für die Situation gelingt, Protagonisten, Handlungsabläufe und Szenerie mit lockerer Hand lebendig und miterlebbar zu skizzieren.
Die Figuren -Adama, Nadu, Zarek- agieren innerhalb des Roman-Kontextes plausibel, kohärent und bieten dem Leser ausreichend Identifikationspotenzial, das Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und Zylonen wird um einige überraschende Aspekte erweitert und stupide, platte Action um ihrer selbst willen wird fast gänzlich vermieden. Viel mehr und viel Tiefsinnigeres sollte man ernsthaft von einem solchen Merchandise-Roman nicht erwarten, auch -oder erst recht- keine sklavische Kanon-Treue.
Wirklich zu bemängeln gibt es nur Eins: das sehr großzügige Layout, welches für mindestens zusätzliche 30 Seiten dort sorgt, wo eigentlich gar keine sein dürften. Und dabei legt Panini im Vergleich zu dem amerikanischen Publisher, Tor Books, im Seitenschinden sogar noch vornehme verlegerische Zurückhaltung an den Tag.
Fazit: Ein zwar mäßig origineller, aber dennoch kurzweiliger Roman für den unvoreingenommenen SF-Fan. Für Hardcore-Fans der neuen BSG-TV-Serie definitiv nicht geeignet.
Bennet, Christopher L. - Feind meines Feindes
Titel: Feind meines Feindes
Reihe: X-Men
OT: X-Men: Watchers on the Walls
Autor: Christopher L. Bennet
Ü: Timothy Stahl
Seiten: 347
ISBN: 978-3-8332-1452-3
Verlag: Panini/Dino, 2007
Rezension: Frank Drehmel
Als ein unbekanntes Raumschiff auf der Flucht vor einem anderen Schiff abgeschossen wird und auf der Erde notlanden muss, sind die X-Men schnell zur Stelle, um die Verfolgten unter ihren Schutz zu stellen. Und der ist nötig, denn nicht nur die Diascar, eine Rasse Zentaurenähnlicher Geschöpfe, sondern auch die Imperiale Garde der Shi´ar wollen den Flüchtlingen den Garaus machen.
Der Grund dafür ist so einfach wie tragisch: die bloße Existenz der Chloriten -so der Name der Gejagten- gefährdet nicht nur das Leben auf der Erde, sondern in der gesamten Galaxis, denn die Atmung dieser Spezies basiert auf Chlorgas und ein Mikroorganismus in ihrem Metabolismus ist darauf programmiert, die Lebensbedingungen eines Planeten so zu modifizieren, dass jegliches Sauerstoff atmende Leben untergehen muss. Ist ein Planet erst einmal infiziert, so gibt es keine Rettung mehr.
Obgleich die Chloriten auf ihrer Suche nach einer neuen Heimat zwischenzeitlich als Mutanten getarnte Agenten hinaus in die Welt geschickt haben, wird der Menschheit eine kleine Schonfrist gewährt, da sich die Mikroben noch nicht an die irdischen Lebensbedingungen anpassen konnten.
Shi´ar wie auch Diascar machen allerdings mit einem grausamen Exempel klar, dass sie, sollte man diese Agenten nicht finden, die Erde auslöschen werden. Daher willigt Professor Xavier notgedrungen ein, sämtliche Mutanten mit Hilfe von reaktivierten und durch die Diascar umprogrammierten Mutanten-Killer-Robortern, den Sentinels, zunächst aufzuspüren, zu registrieren, um so die Verdächtigen herauszufiltern.
Zunächst läuft auch alles einigermaßen glatt, doch zentrale Fragen bleiben vorerst unbeantwortet: wie reagiert die “normale” Bevölkerung auf die vermeintliche neue Mutanten-Gefahr, lassen sich die Sentinels tatsächlich unter Kontrolle halten und ist die Vernichtung der Chloriten, die von den Diascar von Planet zu Planet getrieben werden, ohne jemals Frieden finden zu können, unabwendbar?
Auch wenn sich im großen Franchise-Sammelbecken allzu oft dritt- oder viertklassige Autoren tummeln, sich renomierte Schreiber hier regelmäßig zu bösen belletristischen Fehltritten hinreißen lassen (und man seine eigenen Ansprüche an dieses “Genre” dementsprechend so weit runtergeschraubt hat, dass man ob der Tristesse nicht in Lethargie oder chronische Leseunlust verfällt), so finden sich zwischen all dem Trash hin und wieder solche Bücher wie “Feind meines Feindes”, die einen das FinalFantasy-Grauen -um nur eine indiskutable Buch-Reihe zu nennen- vergessen lassen.
Bennetts Roman besticht in erster Linie durch eine -für einen Franchise-Roman- ungewöhnlich differenzierte Herangehensweise an einige sehr komplexe Themenbereiche: den Wert des Individuums, die Grenzen von Toleranz und des Rechts einer Gesellschaft auf Selbstverteidigung, die Ursache von Terrorismus, Fremdenfeindlichkeit und Totalirismus.
Bemerkenswerterweise lässt der Autor nicht von vorneherein die moralischen Muskeln spielen, liefert kein politisches Manifest ab oder übt sich in stereotyper Schwarz-Weiß-Malerei, sondern stellt vor allem in den Dialogen der Protagonisten Pro- und Contra-Argumentationen gleichwertig nebeneinander, wobei sich -und das macht das Ganze für X-Men-Fans interessant- die unterschiedlichen Hintergründe der Figuren -Kitty, Rogue, Wolverine, Kurt oder auch der Diascar-, ihre Erfahrungen in den von ihnen vertretenen Positionen widerspiegeln. Ganz am Ende des Konfliktes zwischen Menschen, Diascar und Chloriten steht zwar eine friedliche Lösung, in der man die Erfahrung Bennetts als “Star Trek”-Autor zu erkennen meint und die etwas trivial daher kommt, aber um diese Lösung wird nachvollziehbar gerungen.
Dass der Autor nicht primär auf jugendliche Couch Potatoes -als Zielgruppe seiner Story- abstellt, lassen -zurückhaltend- eingestreute Anspielungen, Redewendungen und Zitate ahnen, deren Verständnis ein gewisses literarisches und kulturelles Wissen beim Leser voraussetzt.
Neben dem durchaus anspruchsvollen Ansatz kommt auch die Action nicht zu kurz, die sich im wesentlichen, d.h. abgesehen von einigen kleineren Sentinel-Demontagen, auf die Kämpfe zwischen den X-Men und der Imperialen Garde der Shi´ar beschränkt, wobei die Beschreibung dieser Auseinandersetzungen angesichts der gewaltigen und bizarren Kräfte aller Beteiligten alles in allem erstaunlich plastisch und nachvollziehbar ist.
Fazit: Trotz marginaler Schwächen im Plot ein exzellenter, anregender Franchise-Roman, der sowohl eingefleischten X-Men- als auch unbedarften SF-Fans bedenkenlos empfohlen werden kann.
Busiek, Kurt - Der Gott in der Kugel und andere Geschichten
Titel: Der Gott in der Kugel und andere Geschichten
Reihe: Conan
Originaltitel: Conan - The God in the Bowl & Other Stories
Autor: Kurt Busiek
Zeichnungen: Cary Nord, Thomas Yeates & Tom Mandrake
Farben: Dave Stewart
Cover: Leinil Francis Yu
Übersetzer: Michael Strittmatter
Lettering: Ram
Seiten: 160
ISBN: 978-8332-1437-0
Verlag: Panini, 2006
Rezension: Frank Drehmel
Während die Assassine Janissa von einer geheimnisvollen Zauberin, der Knochenfrau, auf den Barbaren angesetzt wird, macht der ahnungslose Conan, der sich mit kleineren Diebstählen über Wasser hält, Zwischenstation in einer nemedischen Stadt.
Als er im Auftrag des Neffen des ortsansässigen Gouverneurs einen magischen Pokal zu stehlen versucht, wird er auf frischer Tat von den Stadtwachen ertappt. Dieses wiegt um so schwerer, als man am Tatort die Leiche des ermordeten Besitzer des Artefakts, Kallian Publico, entdeckt.
Auch wenn alles gegen Conan spricht, so findet er in dem Ermittler vor Ort, Demetrio, einen geduldigen und fairen Zuhörer. Doch trotz der Zurückhaltung des Beamten eskaliert die Situation schließlich, und der Barbar ist gezwungen, zu fliehen, jedoch nicht, ohne vorher seinen verräterischen Auftraggeber getötet und einen seltsamen, schlangenförmigen Götzen zerstört zu haben.
In einem Gefängnis in einer ihm vollkommen fremden Stadt, Gravena, kommt Conan wieder zu sich. Der vorbeikommende Priester des Ibis, Kalanthes, in dessen Dienst nun auch Janissa, die für den Blackout des Barbaren verantwortlich zeichnet, steht, löst den Gefangenen aus, um ihn für eine gefährliche Mission zu gewinnen: die Zerstörung des Auges von Tik-Pulonga in der uralten Stadt Hanumar; denn sollte dieser Gegenstand in die Hände der Jünger des Schlangenpriesters Toth-Amon fallen, drohen der Welt Tod und Verderbnis.
Die Reise wird durch ständige magische Angriffe des Bösen nicht nur für Conan zu einem Kampf auf Leben und Tod und es ist fraglich, ob mit Stahl die mächtige Magie besiegt werden kann.
Auch im vorliegenden Band gelingt es dem Autor, Kurt Busiek, scheinbar mühelos, den Leser zu fesseln -u.a. mit seiner Interpretation von Robert E. Howards berühmter Story, “Der Gott in der Kugel” (veröffentlicht erstmals im Jahre 1952).
Das Tradepaperback, das mit seinen Rückblenden und Ortswechseln eher an einen Roman als an ein gewöhnliches Comic erinnert, setzt -im Vergleich zum ersten Band- inhaltlich neue Akzente: einen Genre-Mix aus Fantasy und Krimi in der ersten Hälfte, der vielleicht nicht sehr originell, aber dennoch unterhaltsam ist, sowie die “behutsame”, logische Einführung von Conans späterem Erzfeind, Thoth-Amon, und damit eine stärkere Hinwendung zu den mystischen, magischen Elementen der Abenteuer.
Die wahre Stärke des Comics liegt jedoch in der differenzierten Ausarbeitung der Charaktere: Conan ist nicht nur ein simpler Schläger und Dieb, sondern agiert darüber hinaus einerseits intelligent -um nicht zu sagen verschlagen-, andererseits auch loyal bis zur Selbstaufopferung, ohne dabei gezähmt zu wirken. Die Nebenfiguren -angefangen bei der Assassine Janissa über die Knochenfrau und den adeligen Demetrio bis hin zum Priester Kalanthes- haben Ausstrahlung, wirken ebenfalls unverwechselbar und lebendig.
Das Artwork entspricht im wesentlichen dem des ersten Bandes, “Die Tochter des Frostriesen und andere Geschichten”, wobei Tom Mandrake das Team Nord/Yeates als weiterer Co-Zeichner eindeutig bereichert (zwar nur auf wenigen Seiten, diese jedoch kann man ihm auf den ersten Blick zuschreiben).
Nords/Yeates Stil ist nach wie vor kraftvoll und ungestüm; der harte, dynamische, z.T. skizzenhafte Strich spiegelt den archaischen, barbarischen Hintergrund der Conan-Storys treffend wider. Im Vergleich zum ersten Tradepaperback sind die einzelnen Bilder durchweg etwas klarer grafisch strukturiert, die Figuren sind deutlicher gegen den Hintergrund abgesetzt und die Farbgebung ist weniger breiig, verwaschen.
Bedauerlicherweise entgleiten Nord/Yeates noch immer die Physiognomien ihrer Protagonisten, zeigen insbesondere Hintergrundfiguren regelmäßig ein karikaturhaft verzerrtes und unproportioniertes Antlitz, wobei jedoch im Vergleich zu Band 1 ein deutliches Zurückgehen dieser störenden Ausrutscher zu verzeichnen ist.
Aus künstlerischer Sicht kommt ein weiterer Kritikpunkt zum Tragen: das Lettering in jenen Erzählfeldern (Narrative Boxes), welche nicht den Dialog der Sprechblasen fortführen, durchbricht mit seinem sehr “technisch” und modern anmutenden Schriftstil regelmäßig die in den Zeichnungen gut eingefangene “Sword & Sorcery”-Atmosphäre.
Auf Ausstattungsseite ist neben der gewohnt exzellenten Verarbeitung eine 6-Seitige Kurz-Biografie des Conan-Vaters, Robert E. Howard, erwähnenswert, für welche Mark Finn verantwortlich zeichnet und die mit Bildern aus Nords Skizzenbuch illustriert ist.
Fazit: Ein gehaltvoller, atmosphärisch dichter Fantasy-Comic mit kleinen Mängeln im Artwork, jedoch mit einer fesselnden Story. Ein Muss für Fantasy-Fans!
Roberts, Scott - Die Geheimwaffe
Titel: Die Geheimwaffe
Serie: War-Front Turning Point
Autor: Scott Roberts
Seiten: 329
ISBN: 978-3-8332-1463-9
Verlag: Panini, 2006
Rezension: Frank Drehmel
Wir schreiben das Jahr 1940. Frankreich und England haben Deutschland zwar offiziell den Krieg erklärt, dennoch herrscht an der Westfront eine angespannte Ruhe.
Während einer Beobachtungsmission auf französischem Territorium werden zwei junge, draufgängerische Air Force-Piloten, Alan Moore und Terence Cooper, Zeugen, wie “fliegende Männer” den Weinbauern und Techniker Vincent Dupont entführen. Als sie ihrem Kommandeur den Vorfall schildern, ernten sie dort zunächst nur Spott, den britischen Geheimdienst jedoch interessieren die seltsamen Vorkommnisse brennend.
Derweil ist auf Seiten der Deutschen die Stimmung alles andere als gelöst, denn eigentlich war nicht Dupont, sondern Pierre Jordan, Duponts Schwager, das Ziel jener Geheimoperation, deren Zeugen die beiden Engländer wurden. Daher beschließen Hauptmann Strehlau und Leutnant Messner, einen neuen Versuch zu wagen, um unter Zuhilfenahme der bewährten Düsenschub-Rucksäcke (DSR1) und sogenannten Kraftläufern, einer Art stählerner menschlicher Exo-Skelette, doch noch Jordan gefangen zu nehmen. Da sie jedoch davon ausgehen, dass Briten und Franzosen vorgewarnt sind, entspinnt sich ein Szenario von Spionage und Gegenspionage, Finten und Intrigen, in dessen Verlauf Strehlau in alliierte Gefangenschaft gerät und ein Verräter in den Reihen der Deutschen die Kommandoaktionen zu sabotieren droht.
Wer auch immer sich hinter dem Namen Scott Roberts verbirgt, er (oder sie) hat gute Arbeit geleistet. “Warfront - Die Geheimwaffe” ist mit leichter Hand geschriebene, angenehm zu lesende und -man mag es angesichts des historischen Hintergrundes kaum glauben- weitgehend “unpolitische” Popcorn-Unterhaltung.
Mitreißend “choreografierte”, plastisch beschriebene und damit problemlos nachvollziehbare Boden-, Luftkampf und Actionszenen in bester “James Bond”-Manier, Charaktere, die jenseits all ihrer zweifellos vorhandenen Klischeehaftigkeit und Eindimensionalität lebendig und -zumindest auf Heldenseite- sympathisch wirken sowie ein geschickter Mix aus historischen Fakten und fiktiven Elementen, welche nicht mit brachialer Gewalt an den Leser gebracht werden, sondern die sich schlüssig in die Geschichte einfügen, machen diesen “Alternate Reality”-Roman trotz einiger Plot-Löcher zu einem großen Lesevergnügen.
Über das Lob sollte man allerdings nicht vergessen, dass Roberts Geschichte die Gefahr innewohnt, die real unmenschliche Ideologie der Nazis und die Schuld insbesondere der deutschen Seite an den Gräueltaten während des 2. Weltkrieges zu verharmlosen, zu relativieren oder weitgehend zu leugnen. Andererseits: der Roman handelt vor einem unübersehbar fiktionalen Hintergrund, so dass es meines Erachtens durchaus hinnehmbar ist, wenn der Autor -vielleicht politisch unkorrekt- Sympathie-Träger (Strehlau, Messner) auch in den Reihen des deutschen Militärs entwirft und zugleich unsympathische, bornierte Figuren (Dupont, Harris) in den Reihen der Engländer und Franzosen, sich ansonsten aber einer Diskussion über Schuld und Sühne weitgehend enthält, sodass die drei Mächte zumindest im Buch auf gleicher moralischer Augenhöhe agieren.
Fazit: Ein gut geschriebener, actionreicher Roman mit sympathischen Helden, dem es zwar etwas an Tiefe und zum Teil auch an Plausibilität fehlt, der aber nichtsdestotrotz einige Stunden Lesespaß und Spannung bietet.
Kurth, Steve/Raffaele, Stefano - Drachenzwielicht 1
Titel: Drachenzwielicht 1
Zyklus: Die Chronik der Drachenlanze
Reihe: Drachenlanze (Dragonlance)
OT: Dragonlance Chronicles: Dragons of Autumn Twilight #1 - #4
Story: Margaret Weis & Tracy Hickman
Skript: Andrew Dabb
Ü: Oliver Hoffmann & Astrid Mosler
Zeichnungen: Steve Kurth & Stefano Raffaele
Farben: Djoko Santiko von Imaginary Friends Studio
Seiten: 100
ISBN 13: 978-3-86607-348-7
Verlag: PaniniComics, 2007
Rezension: Frank Drehmel
In einer Zeit, in der Goblins, Hobgoblins und Echsenmenschen die Wälder Krynns durchstreifen und sich die Menschen unter der Herrschaft religiöser Fanatiker und mächtiger Kriegsherren ducken, führt ein Schwur sechs Gefährten -den Kender Tolpan Barfuß, Halbelf Tanis, den Zwerg Flint, die Zwillingsbrüder Caramon und Raistlin sowie den Ritter Sturm- nach fünf Jahren des getrennten Reisens in ihrer Heimat-Stadt Solace wieder zusammen.
Doch Sturm kommt nicht allein: die Barbarin Goldmond, die zufällig in den Besitz eines blauen Kristallstabs gelangte, und ihr Gefährte Flusswind begleiten den Ritter. Als sich herausstellt, dass sämtlichen bösen Wesen der Gegend auf der Suche nach dem Stab, der magische Heilkräfte besitzt, zu sein scheinen, erklären sich die Helden bereit, die beiden Barbaren nach Haven zu begleiten, um dort den Ratschlag der Weisen zu suchen.
Die Reise steht unter keinem guten Stern. Kaum, dass es ihnen gelingt, mit Mühe und List aus einer Gefangenschaft der Echsenmenschen zu entkommen, geraten sie in den Runinen Xak Tsaroths in die Fänge von Gossenzwergen, welche selbst als Sklaven einem alten Drachen dienen. Damit führt der einzige Ausweg über eine Konfrontation mit diesem Ungeheuer.
Für die Comic-Adaption von Margaret Weis´ und Tracy Hickmans Roman-Bestseller zeichnet Andrew Dabb verantwortlich, der schon mit den Scripts zu R.A. Salvatores Dunkelelf-Saga -auf Deutsch ebenfalls bei Panini erscheinend- sein Können als Autor unter Beweis gestellt hat.
Auch im vorliegenden Comic hält er sich im Handlungsaufbau sehr eng an die belletristische Vorlage, sodass sich Kenner der Romane sofort heimisch fühlen dürften. Bedauerlicherweise geht aber ein zentrales Element der Romane in der vorliegenden Umsetzung verloren: das spannungsgeladene Beziehungsgeflecht, welches die Protagonisten miteinander verbindet. Insbesondere die tiefen, jedoch überaus seltsamen Bande zwischen dem gutmütigen, leicht einfältigen Caramon und seinem zynischen, egozentrischen Zwillingsbruder Raistlin sowie die Hass-Liebe zwischen dem Zwerg, Flint, und dem Kender, Tolpan, sind nur in Ansätzen erkennbar und erreichen zu keinem Zeitpunkt die Intensität der Buch-Darstellung. Auch darüber hinaus fehlt den Figuren jene emotionale Tiefe, die die Drachenlanzen-Romane so mitreißend macht. Damit liegt der Schwerpunkt der Comics eindeutig auf der Handlungs- bzw. Actionebene.
Im Gegensatz zum Script gibt es am Artwork nichts auszusetzen: der Seitenaufbau folgt entsprechend dem erzählerischen Ansatz des Comics eher einem konventionellen, ruhigen Schema. Die um eine realistische Abbildung von Figuren bemühte Grafik bedient sich sehr stark malerischer Elemente, d.h. Licht, Schatten, Texturen werden durch und mit Farbnuancierungen modelliert anstatt mit Linien und Schraffuren. Dabei spielen selbst die Buntfarben überwiegend ins Erdige, Schwere und auf starke Farbkontraste innerhalb einer Seite wird gänzlich verzichtet. Alles in allem ist die Colorierung sehr stimmig und spiegelt treffend die düstere Atmosphäre der Geschichte wider.
Fazit: Eine actionorientierte Comic-Adaption mit ausgezeichnetem Artwork, allerdings mit leichten Schwächen in den Charakterzeichnungen. Für “Sword & Sorcery”-Fans dennoch ein Leckerbissen.
15.03.2007
Rosenberg, Aaron - Die Königin der Klingen
Titel: Die Königin der Klingen
Serie: Starcraft
OT: STARCRAFT: Queen of Blades
Autor: Aaron Rosenberg
Ü: Anja Heppelmann
Seiten: 377
ISBN: 978-3-8332-1460-8
Verlag: Panini Books, 2007
Rezension: Frank Drehmel
Seit der Held von Antiga Prime, James Raynor, wegen und in Folge der Ereignisse auf Chau Sara und Mar Sara (vgl. hierzu Band 1: Libertys Kreuzzug) das Flaggschiff des skrupellosen, korrupten Imperators Arcturus Mengsk, die Hyperion, kaperte, sind einige Wochen ins Land gegangen.
Immer öfter wird der Freiheitskämpfer von Visionen der von den Zerg entführten Sarah Kerrigan, ihres Zeichens Ghost-Trooper und herausragende Telepathin, heimgesucht, in deren Folge er die Hyperion in ein entlegenes Sternsystem führt, wo er den Planeten Char als Ursprungsort seiner Träume ausgemacht zu haben glaubt.
Und tatsächlich! Auf jener Welt erfüllte sich Kerrigans Schicksal: die Transformation in einen Zerg-Menschen-Hybriden, in die “Königin der Klingen”. Raynors Bemühungen, die Ex-Soldatin doch noch zu retten, scheitern kläglich; während auf Char fast seine gesamte Landungstruppe durch die Zerg ausgelöscht wird, taucht im Orbit ein Schiff der Protoss auf, welches die vom Schwarm gekaperten Begleit- und Transportschiffe der Hyperion in einem Handstreich vernichtet. Die Hyperion selbst kann zwar durch einen Not-WARP-Sprung entkommen, Raynor und seine wenigen überlebenden Getreuen sind nun jedoch auf der Zerg-verseuchten Welt gefangen und müssen außerdem damit rechnen, dass die Protoss -ihrem üblichen Prozedere folgend- auch Char zu einem toten Klumpen Glas verbrennen.
Doch die Aliens unter Führung Exekutors Tassadar sind selbst Ausgestoßene und haben Anderes im Sinn: sie wollen die Königin der Klingen studieren, ihre Fähigkeiten und Grenzen kennen lernen.
Da erscheint unerwartet ein weiteres Schiff über Char, an Bord die verfemten Dunklen Templer der Protoss, deren Prätor, Zeratul, ebenfalls eigene Pläne mit den Zerg verfolgt. Obwohl sich die drei Parteien -Menschen, Hohe und Dunkle Templer- zunächst mit Misstrauen und Abneigung gegenübertreten, reift in ihnen schließlich doch die Erkenntnis, dass sie nur gemeinsam gegen Kerrigan bestehen können. Und diese Allianz ist mehr als nötig, denn der Zerg-Schwarm macht sich auf den Weg nach Aiur, der Heimatwelt der Protoss.
Mit knapp 380 Seiten hat “Die Königin der Klingen” im Vergleich zu den ersten drei Bänden einen deutlich größeren Umfang. Bedauerlicherweise tut der Geschichte dieses Mehr alles andere als gut. Statt einer stringenten, konsequent voran getriebenen und übersichtlichen Handlung, sieht sich der Leser einer zusammengestückelten Story gegenüber: hier eine weitere, in ihrer Häufung ermüdende, Karrigan-Vision, dort ein erneutes, nervtötendes Umherstolpern auf oder unter Chars Oberfläche, gefolgt von einem weiteren kleinen Scharmützel. Dann wieder -als hätte er über das Plaudern die Zeit vergessen- forciert der Autor das Geschehen, indem er Missionen in einem Nebensatz abschließt, unzählige Opfer beiläufig erwähnt oder schon mal einen Zeitraum von zwei, drei Wochen mit wenigen Worten überspringt. Alles in allem wirkt der Geschichte sehr unrhythmisch, wie eine Abfolge von Einzel-Szenen, die sich nicht recht zu einem Gesamtwerk verbinden wollen.
Darunter leidet auch die Plausibilität der Auseinandersetzungen zwischen Zerg, Protoss und Menschen. Die Gefechtslage bleibt unübersichtlich und gerade die Zurückhaltung bzw. die taktische Unfähigkeit der Zerg, die ihre Feinde anfangs relativ unbehelligt schalten und walten lassen, um sie später dann eins ums andere Mal aus den Augen zu verlieren, ist nicht nachvollziehbar und scheint -in Kenntnis der ersten drei Bände- untypisch oder wenigstens irritierend.
Doch der Roman soll nicht schlechter geredet werden, als er tatsächlich ist: die “Einführung” Zeratuls Dunkler Templer, die abtrünnigen Protoss unter Befehl Tassadars oder die Einblicke in das Schwarmbewusstsein und die Organisation der Zerg stellen eine interessante Erweiterung des bisherigen Roman-Hintergrundes dar, so dass es Rosenberg trotz aller Tempo- und Story-Schwächen tatsächlich gelingt, den Leser -insbesondere die Starcraft-Fans- bei der Stange zu halten. Allerdings nimmt er dadurch, dass er ihnen Namen und -in Karrigans Fall- sogar ein Gesicht gibt und sie somit vermenschlicht, sowohl Zerg als auch Protoss viel von dem bedrohlichen, fast schon dämonischen Nimbus und die “Mr. Miyagi”-”Yoda”-Weisheiten Zeratuls sind ganz sicher deutlich jenseits des guten Geschmacks.
Fazit: Actionorientierte Mainstream-SF ohne inhaltliche oder stilistische Höhepunkte, dafür mit einigen Längen. Für Starcraft-Fans wegen einiger Hintergrundinformationen dennoch empfehlenswert.
Zietsch, Uschi - Erben der Finsternis
Titel: Erben der Finsternis
Reihe: Spellforce
Zyklus: Shaikan-Zyklus
Autorin: Uschi Zietsch
Seiten: 265
ISBN 13: 978-3-8332-1454-7
Verlag: Panini/Dino, 2006
Rezension: Frank Drehmel
Goren, Buldr, Sternglanz und Menor genießen die Gastfreundschaft Damos Eisenhands in Shaikur. Unterdessen geraten Hag und Weylin Mondauge zufällig in die Gewalt Ruorims -Gorens verhasstem Vater-, der mit einer kleinen Schar das strategisch wichtige Dorf Norimar besetzt hält und grausam die Dörfler drangsaliert.
Gleichzeitig versucht der Zirkelmagier Raith bei Aonirs Klinge in einem gefährlichen, Kräfte zehrenden und -vor allem- langwierigen Ritual eine unvorstellbar bösartige Macht, die Fial Darg, aus ihrem magischen Gefängnis zu befreien.
In einem geradezu mythischen Helden der Nachtelfen, dem von seinem Volk verbannten Craig Un´Shalach, finden Goren und seine Freunde einen weiteren Mitstreiter gegen das drohende Unheil.
Während Menor und Craig versuchen, Norimar von den Besatzern zu befreien, machen sich der Windflüsterer, Buldr und Sternglanz auf den Weg nach Windholme, um dort die von Zwergen geschmiedete, uralte und seit langem verschollene Rüstung “Silberflamme” zu suchen, da nur sie der tödlichen magischen Aura Raiths widerstehen kann.
Aber jeder Tag, der verstreicht, bringt die Fial Darg ihrer Erweckung näher.
Nachdem der erste Band, “Der Windflüsterer”, ob seiner schier unerträglichen Fantasy-Stereotypen und -Klischees in Verbindung mit einer Beliebigkeit des Handlungs-Rahmens eine einzige Enttäuschung war, stellt der vorliegenden Roman insofern einen Fortschritt dar, als er Spellforce ad nauseam bietet. Und so trüben nun Namen, Begriffe, Zusammenhänge -unerklärt dem Leser um die Ohren geschlagen- die Freude des Spellforce-unbeleckten Fantasy-Fans. Mühsam muss er sich den Hintergrund zusammenreimen, was in Anbetracht der zahlreichen Protagonisten ohnehin nur gelingt, wenn er auch den ersten Band durchgestanden hat; und selbst dann bleiben zahlreiche Fragen unbeantwortet.
Sicher, die primäre Zielgruppe dieses Romanes sind Spellforce-Gamer. Als Entschuldigung für die oben angeführten Mängel ist dieses Argument allerdings nicht gerade zwingend, denn dass es anders als bei Zietsch zugehen kann, belegen unzählige Romane zu Spielen und Spielewelten -man denke nur an Paninis “Magic - The Gathering”-, “Diablo”-, “StarCraft-” und “WarCraft”-Reihe-, die den Ottonormal-Leser nicht im Regen stehen lassen, sondern auch ihm gute -zuweilen sogar exzellente- Unterhaltung bieten.
Die Handlung selbst ist denkbar simpel gestrickt, folgt einem hinlänglich bekannten, amateurhaften Rollen/PC-Spiel-Aufbau: irgendein Böser, der mit anderem Bösen im Krieg liegt -warum auch immer-, stellt aus nur ihm bekannten Gründen, etwas ganz Böses an. Die Guten wollen, weil das Gute eben so tun, dieses verhindern, brauchen dazu aber einen Antibös-Superheldenanzug, der aber gerade nicht im Schrank hängt und daher erstmal beschafft werden muss. Dass dabei nicht immer alles plausibel zugeht und Bruder Zufall den tapferen Streitern kräftig unter die Arme greift, versteht sich von selbst.
Apropos Arme: wirklich armselig ideenlos sind die Charakter-Entwürfe: Hölzerne, klischeehafte, einem simplen Schwarz-Weiß-Schema gehorchende Helden-Abziehbilder! Von den drei potenziell interessanten Figuren werden zwei -die Nachtelfen Craig Un´Shalach und Sternglanz- zu Tode “trivialpsychologisiert”, während die Dritte im Bunde -Mondauge, deren scheinbare (?) Konvertierung zum Bösen unendlich viel Spielraum für intelligente Charakterstudien und Dialoge böte-, weniger als stiefmütterlich abgehandelt wird.
Einzig in stilistischer Hinsicht ist Zietsch´ zweiter Spellforce-Roman kein Totalausfall. Wenn man -wie ich- mehrere Gamenovelisations japanischer Autoren en bloc gelesen hat, dann beginnt man wertzuschätzen, wenn Sätze regelmäßig aus mehr als 10 Wörtern bestehen und der Wortschatz erkennbar über den eines Kleinkindes hinausgeht. Allein: was nützt´s, solange der Rest nicht stimmt?
Fazit: Schablonenhafte, trivial-pathetische Fantasy; zwar gut geschrieben, aber todlangweilig. Wegen des engen Spielbezugs höchstens etwas für eingefleischte Spellforce-Insider.
12.03.2007
Suiren Kimura - Resident Evil: Tödliche Freiheit
Titel: Tödliche Freiheit
Reihe: Resident Evil
OT: BIOHAZARD To the
Autor: Suiren Kimura
Ü: Burkhard Höfler
Seiten: 283
ISBN 13: 978-3-8332-1349-6
Verlag: Panini/Dino, 2007
Was für die beiden U.S.-Marshals, Kulik & Lopez, zunächst wie ein Routinejob aussieht, entpuppt sich als lebensgefährliches Unterfangen. Anstatt in entspannter Atmosphäre den mutmaßlichen Serienmörder Jack “The Ripper” Tramp an Bord des Ozeanriesen Liberty, einem Forschungsschiff der Umbrella Corporation, von England nach Amerika zu überführen und sich dabei höchstens mit Seekrankheit, neugierigen Passagieren und Reportern rumzuärgen, steht kurz vor New York aus mehr oder weniger heiterem Himmel ein Matrosen- und Mannschaftmassakrierendes Mutanten-Monster auf der Matte.
Dass dieses Monster -ein ehemaliger Mitreisender übrigens- nicht unmittelbar auf Umbrellas Mist gewachsen ist, sondern als bedauerlicher Unfall und Resultat eines konzerninternen Machkampfes zwischen dem genialen Genetiker Robert Chang und den -aus Roberts Sicht- kleinkarierten Führungsstab, der sein neues C-Virus einfach nicht zu würdigen weiß, gesehen werden muss, tröstet die Opfer in spe so wenig, wie die Tatsache, dass das U-Boot des US-Militärs, welches zwischenzeitlich längsseits der Liberty gegangen ist, von dem Monster quasi entmannt wurde.
Natürlich hat auch Kimura mit den grundsätzlichen Schwächen des RE-Hintergrundes zu kämpfen: der unerklärbaren, anhaltenden Virus-Bastel-Obsession seitens einiger Angestellter des Umbrella-Konzern und dem unweigerlichen “bösen” Mutanten-Metzel-Ende. Aber er holt -vor allem in der ersten Buchhälfte- mehr aus dem pseudowissenschaftlichen und dummökonomischen Ansatz des Settings heraus als seine Vor-Autoren.
Die Dialoge wirken frisch und versprühen zeitweise den Charme einer Sam-Spade-Light-Version, die Protagonisten sind zwar etwas stereotyp, aber dennoch kantig genug, um interessant rüber zu kommen, und die Story bietet bei aller Vorhersehbarkeit tatsächlich den einen oder anderen netten Twist und Nebenplot.
Dröge wird die ganze Chose erst, wenn nach gut 150 Seiten zur fröhlichen Mutanten- bzw. Menschen-Hatz (je nachdem, welcher Perspektive man folgen will) geblasen wird. Ab dem Moment wird die Geschichte unplausibel, relativ vorhersehbar und lädt zunehmend zum schnelle Überfliegen ein. Aber ohne Massaker dürfte der eingefleischte RE-Fan schnell die Orientierung und damit die Lust am Lesen verlieren. Daher wird es für uns normale Leser wohl auch in Zukunft heißen: Augen zu und durch. Immerhin entschädigen die letzten Seiten des Romans dann nochmals für die öde Action.
Fazit: Der beste Resident Evil-Roman bisher und ein fast schon unterhaltsames Buch.
20.01.2007
Hasegawa, Miyabi - Der Sternenschwur
Titel: Der Sternenschwur
Serie: Final Fantasy XI - online
OT: Final Fantasy XI: An Oath of Stars
Autorin: Miyabi Hasegawa
Ü: Kaoru Iriyama-Gürtler & Stephan Gürtler
Illustrationen: Eiji Kaneda
Seiten: 301
ISBN-10: 3-8332-1456-2
ISBN-13: 978-3-8332-1456-1
Verlag: Panini, 2006
Wer nach der Lektüre des ersten FinalFantasy-Bandes der felsenfesten Überzeugung war, schlechter geht's nimmer, der reibt sich nach Band 2 verwundert die Augen: Es geht!
Hasegawas zuvor schon entspannte Position zu virtueller und imaginärer Gewalt gewinnt im “Sternenschwur” an Radikalität -und in gewisser Weise auch an entlarvender Ehrlichkeit. War bisher lediglich die Botschaft “Krieg und Kampf sind ein Abenteuer” das dominierende Credo, so lässt jetzt die Autorin Al explizit vor Entzücken jauchzen, weil Max mit einer coolen Schwert-Technik ein Lebewesen -”nur” ein Tier- tötet. In dieser Zurschaustellung vollkommener Mitleidslosigkeit und Pietätlosigkeit mag sich vielleicht das Feeling einiger Gamer während einer Spiele-Sitzung widerspiegeln (“Ey, ich hau ja nur Pixel tot”), in Fantasy-Romanen jedoch ist die Darstellung einer solch ungetrübten Freude am Töten glücklicherweise -noch- unüblich, weil perverser und abartiger als es jede Beschreibung eines ausgeweideten und zerstückelten Kadavers.
Zwei Kritikpunkte noch, die nicht unerwähnt bleiben dürfen: erstens herrscht weiterhin total tote Hose in Bezug auf die Figurenentwicklung. Statt die Protagonisten innerlich wachsen zu lassen, ihnen ihr vorpubertäres Verhalten aus den kleinen Manga-Hinterköpfen zu klopfen, setzt die ideenlose Autorin lediglich auf quantitatives Wachstum über eine Vergrößerung der Gruppe durch weitere stereotype Charaktere. Bedauerlicherweise ergibt Null plus Null nichts anderes als Null.
Zum Zweiten: Gab es im ersten Teil lediglich dezente Hinweise auf eine Mitverantwortung der Übersetzerin an dem belletristischen Trauerspiel, so kann nun niemand mehr daran zweifeln: Passagen wie ““Hui...” Endlich stieß Al die Luft aus. Auf einmal fielen seine Knie auf den Sand” [S.19] kommen einer Arbeitsverweigerung gleich.
Hab ich etwas vergessen? Ach ja, die Inhaltsangabe! Nicht, dass der Inhalt der Rede wert wäre, doch der Vollständigkeit halber: den Bauplan einer Beastmen-Waffe im Gepäck muss Als Bündnis auf Befehl des Königshofs von San´doria die lange Reise nach Windurst antreten. Für die erste Etappe buchen sie eine Schiffspassage, während der sie auch prompt von untoten Piraten angegriffen werden. Nicht zuletzt dank des beherzten Eingreifens der Bardin Leysha können sie die Monster zurückschlagen.
Nachdem sie den nächsten Abschnitt der Reise zu Fuß und ohne größere Konfrontationen hinter sich gebracht haben, stehen sie vor den Toren Windurst, der Stadt der Magie, mit ihren unterschiedlich Bezirken, den magischen Wundern und seltsamen Menschen. Kaum haben sie die neuen Eindrücke verarbeitet, hat der dort stationierte Konsul von Bastok, dem sie Bericht erstatten sollen, eine erste Quest für Als Bündnis ... und an dieser Stelle -etwa 80 Seiten vor Schluss- verließ mich persönlich nach zähem Ringen mit jeder einzelnen Zeile endgültig die Kraft, mir diesen grottenschlechten Trash auch nur eine Minute länger anzutun.
Fazit: So sieht die Leser-Hölle auf Erden aus.
19.01.2007
Hasegawa, Miyabi - Das Lied des Sturms
Serie: Final Fantasy XI - online
OT: Final Fantasy XI - Wind of Pray
Autorin: Miyabi Hasegawa
Ü: Kaoru Iriyama-Gürtler
Illustrationen: Eiji Kaneda
Seiten: 299
ISBN-10: 3-8332-1455-4
ISBN-13: 978-3-8332-1455-4
Verlag: Panini, 2006
Rezension: Frank Drehmel
Klein-Al(fred) vom Stamm “Hume” fühlt sich aus unerfindlichen Gründen zum Abenteurer berufen. Als ihn beim Erz-Einsammeln unter der Mittagssonne ein nachtaktiver Goblin zu zerschreddern droht, erledigt die in Begeleitung ihres alten Galka-Ritter-Onkels, Max(imus) vorbeikommende Jung-Weiß-Magierin, Iris, das Biest in Handumdrehen. Gemeinsam ziehen die Drei in die Stadt Bastok, wo nach einer kleinen Hol-und-Bringe-Quest eine erste größere Aufgabe auf die beiden Nachwuchskräfte und den alten Haudegen wartet: ein Feldzug gegen die Beastmen-Besatzer der Palbourough-Minen. Zuvor jedoch erhält Al seinen offiziellen Abenteurer-Sozialversicherungsausweis und die Gruppe vergrößert sich um zwei weitere Mitglieder: eines Tages klammert sich -im wörtlichen Sinne- die kleine “Tarutaru”-Schwarzmagierin Peta an Als Bein, um sich und ihren Kumpel, Elvaaner-Rot-Magier Jed, als Unterstützung -wofür auch immer- anzudienen.
Weil Max kurzfristig anderweitig beschäftigt ist, ziehen die vier Abenteurer-Lehrlinge, die sich selbst nun überall als Bündnis unter Als Führung vorstellen -weshalb, weiß der Kuckuck-, mehr oder weniger auf sich allein gestellt gegen den Feind, vergrößern während des Einsatzes ihr Grüppchen um eine weitere Gefährtin -Shera, eine Räuberin vom Stamm “Mithra”- und kehren mit einer erschreckenden Nachricht nach Bastok zurück.
Daran, dass mittlerweile viele Spieleproduzenten das lukrative Roman-Geschäft für sich entdeckt haben, hat man sich schon gewöhnt, denn letztlich ist es in einer Marktwirtschaft weder ungewöhnlich, noch verwerflich, zu versuchen, treuen, erwartungsvollen, tendenziell leidensfähigen und daher leicht zu schröpfenden Fans auf mehr als eine Art das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Ärgerlich wird es erst dann, wenn Leistung und Gegenleistung in keinem fairen Verhältnis zueinander stehen, der Buch-Produzent in spe für die Umsetzung seines “Game-Bestsellers” eine Autorin suchen lässt, die quasi zum Nulltarif arbeitet, große “Ohren” hat, auf spezielle Spiele steht oder die Tochter einer Tante ist, die aber ansonsten schon mit einer simplen Fanfiction-Geschichte maßlos überfordert wäre. Miyabi Hasegawa ist eine solche “Schriftstellerin”, bei der man sich fragt, wieso ausgerechnet sie Romane zu der langlebigen, gut ausgearbeiteten und Millionen Fans zählenden FinalFantasy-Serie verfassen durfte; an ihren schriftstellerischen Fähigkeiten kann es jedenfalls nicht gelegen haben.
Stilistisch gleicht dieser “Roman” einem trashigen, schlechten Kinder-Anime/-Manga. Staccatoartig hingeschluderte, extrem kurze, unelegante Sätze, ein geringer, bildarmer Wortschatz, der eben ausreicht, um Personen, Orte oder Handlungsabläufe grob zu skizzieren, der darüber hinaus jedoch keinerlei phantastische Atmosphäre zu schaffen vermag, sowie ein sich ständiges Wiederholen auf engstem Raum lassen nicht die geringste Lesefreude aufkommen -wieviel von diesem deprimierenden Umgang mit Sprache der Übersetzerin geschuldet ist, darüber kann man nur spekulieren; Indizien für ihre Mittäterschaft sind jedenfalls vorhanden.
Der stilistischen Trostlosigkeit steht die inhaltliche in nichts nach. Die Charaktere sind klischeehaft, ohne emotionale Tiefe und nachvollziehbare Beweggründe für ihr Handeln. Nicht der Person als Individuum gilt das Interesse der Autorin, sondern ausschließlich dem Ziel, “hinten” eine Manga-/Anime-kompatible Gruppe mit (klein)kindgerechter, stereotyper Rollenverteilung rauszupressen.
Negativ fällt weiters ins Gewicht, dass das nominale Alter der Protagonisten -so soll Al etwa 16 oder 17 Lenze zählen- und ihr geistiges offensichtlich weit auseinanderklaffen, sie in ihren Reaktionen eher dummen, störrischen und -vor allem- cholerischen 10-Jährigen ähneln als Fast-Erwachsenen (oder wenigstens Teenagern). Diese emotionale und intellektuelle Unreife der Figuren macht jedem geistig “älteren” Leser die Identifikation mit ihnen nahezu unmöglich.
Schwer erträglich ist zudem die äußerst simple Schwarz-Weiß-Malerei. Hier wird der Kampf der Protagonisten zu einer Auseinandersetzung von Gut und Böse bzw. Dunkel und Hell hochstilisiert, ohne dass diese ethisch komplexen Begriffe in irgendeiner Form inhaltlich bestimmt oder belegt werden. Die Goblins sind böse, weil sie “Menschen” töten, die Abenteurer gut, weil sie Goblins schlachten. Größere Zusammenhänge, eine Analyse der Kausalitäten oder eine Begründung dafür, warum Gleiches -Töten eines Individuums- ethisch so unterschiedlich gewertet wird, interessieren die Autorin nicht im geringsten. Es ist ebenso so, wie es ist.
Der Ablauf der Geschichte selbst ist sehr eng an den Ablauf eines typischen Computer-RPG (FinalFantasy, World of Warcraft, u.ä.) angelehnt: Wahl der Klasse (für Al: Kämpfer/Abenteurer), erste kleine Trainingskämpfe, sammeln und handeln von Gegenständen/Ausrüstung, das Zusammenstellen einer Gruppe, Erlangen von Erfahrung, Erledigen von Aufgaben, usw.. Originalität und überraschende Wendungen sind nicht nur Mangelware, sondern vollkommen inexistent. Immerhin bieten zahlreiche explizite Bezugnahmen auf das zu Grunde liegende Spiel “Final Fantasy”-Fans einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Allerdings macht dieser die Story nicht ein Quäntchen unterhaltsamer, denn das virtuell Erlebte bzw. Erlebbare in Schriftform lediglich wiedergekaut zu bekommen, ist ohne neuen Kontext weder interessant, noch anspruchsvoll oder gar spannend und soviel wert wie ein Blick ins Spiele-Handbuch.
Ist dieser infantile Trash-Roman für jeden halbwegs anspruchsvollen Leser -unabhängig von seinem Alter- eine Zumutung, so kann er selbst genügsameren Kindern nicht empfohlen werden, weil viele seiner Botschaften -vorsichtig ausgedrückt- fragwürdig sind. Allein der durchgängig formulierte Grundtenor, “Krieg/Kampf sind ein Abenteuer”, ist wegen der positiven Besetzung des Begriffs “Abenteuer” äußerst problematisch. Hier werden Kampf und Gewalt als positive Werte an sich vermittelt, ist cooles Auftreten (Posen) wichtiger als ethische Normen. Das kritiklose Abspulen solch simplifizierender Botschaften und Denkmuster, die Banalisierung und Glorifizierung von Gewalt, der Verzicht auch nur auf den Ansatz einer Diskussion darüber, was bspw. Krieg für Menschen bedeutet, unterscheidet -unter anderem- ein schlechten Fantasyroman wie diesen von einem empfehlenswerten.
Fazit: Kinder-Fantasy im Anime-/Manga-Stil: schlecht geschrieben, pädagogisch armselig und todlangweilig. 0 Punkte!
05.01.2007
Balent, Jim - BOO! ... und andere Geschichten
Titel: BOO! ... und andere Geschichten
Reihe: Tarot - Witch of the Black Rose 3
Originaltitel: TAROT: Vol. 2
Autor: Jim Balent
Zeichnungen: Jim Balent
Produktion & Farben: Holly Golightly
Übersetzer: Christian Heiss
Seiten: 128
ISBN 13: 978-8332-1401-1
Verlag: Panini, 2006
Rezension: Frank Drehmel
Im Gegensatz zu den bisher bei Panini erschienen Tarot-Tradepaperbacks enthält dieser Band sage und schreibe ganze fünf Storys, und zwar die der US-Original-Ausgaben 6 und 12 bis 15:
In der ersten Geschichte braucht die Werkatze Boo-Cat, eine ehemalige Gespielin der jungen Hexe, Tarots Hilfe, weil ein böser Mensch ihr neues Lustsubjekt, Licky-Lips, die kleine, geile Vampirin gepfählt hat und sie sich nicht traut, die Blutsaugerin zu “entpfählen”.
In Geschichte Nummer Zwei erfährt der Leser mehr über Lickys Hintergrund, während sich Boo-Cat mit einem Werwolf rumschlagen muss. Story Nummer Drei beschert uns das Auftauchen von Rag Doll, einer jungen Frau, die nach einem Unfall von wandelnden Voodoo-Püppchen zusammengenäht und wiederbelebt wurde und die, weil sie mit ihrem Flickwerk-Äußeren unzufrieden ist, Tarot als wandelndes Ersatzteillager auserkoren hat. In der vorletzten Geschichte bekommt Jon, alias Bone Man, Probleme, als er nackt durch ein mystisches Portal in das Reich einer Göttin stolpert, die in ihm eher einen großen Dildo, denn ein leidensfähiges Wesen sieht -nicht, dass er wirklich leidet. Trotzdem: seine “Rettung” liegt mal wieder in Tarots Händen. Die Schlussstory handelt von Jon und seiner mittlerweile verstorbenen Ex-Geliebten, Crypt Chick, der das Geisterdasein ganz gewaltig auf den Geist geht und deren Seele, falls Jon keine geeignete Beschäftigungs-Therapie für sie findet, nach und nach dem Bösen anheim fallen wird.
Ok, “Teil Drei” ist korrekt, und dass das Comic auf Balents Mist gewachsen ist, glauben wir gerne, aber “magisch-erotisches Meisterwerk” ist -milde ausgedrückt- eine sehr großzügige Interpretation der Abbildung unzähliger, Lollies lutschender, zweibeiniger Brüste, deren T-Shirts so kurz sind wie der Verstand der Fanboys. Das heißt nicht, dass einzelne Bilder -isoliert betrachtet- nicht einen gewissen erotischen Charme besitzen könnten, würden sie nicht in der Masse von Brüsten, Nippeln, langen Beinen mit Ärschen am oberen Ende, schmollenden, halb offenen Mündern und billigen Posen gnadenlos untergehen.
Kann man schon nicht von Erotik -egal ob im klassischen oder umgangssprachlichen Sinne- sprechen, so hat sich auch das Quäntchen Magie, welches in Band 1 und 2 noch rudimentär spürbar war, quasi in Nichts aufgelöst, es sei denn, man(n) sieht die bloße, unmotiviert wirkende Darstellung unzähliger Blütchen, Pflänzchen, Elfchen und Geisterchen, welche fast jede Seite in ein optisches Chaos verwandeln, als magisch an und hält ausgelutschte, durch- und abgenudelte Geil-Vampire und Figuren ohne nachvollziehbaren Hintergrund -wie Rag Doll- für magisch; Tarotkarten -als Namensgeber der junger Hexe- spielen übrigens überhaupt keine Rolle mehr.
Balents Geschichten sind trivial, äußerst simpel gestrickt und scheinen sich dem vollkommen dem Zweck unterzuordnen, möglichst viel “Fleisch” auf beschränktem Raum unterzubringen. Einzig die Schlussstory um Crypt Chick ist in Teilen originell, mit eigenem Anspruch und Charakter. Jedoch werden gerade hier dadurch, dass dem Grundplot um die Seelennöte und Ambitionen der Protagonistin ein Nebenplot zur Seite gestellt wird, der nichts zum Grundthema beisteuert, Balents miserable Erzählerqualitäten genauso deutlich, wie in den durchweg peinlich-dümmlichen Dialogen. Es klingt hart, aber ohne Texte und Sorechblasen würde dieses “magisch-erotische Meisterwerk” zweifellos an Qualität gewinnen (wenn auch nicht sonderlich viel).
Fazit: Zeichnungen, so erotisch wie eine große Portion Königsberger Klopse (mit ganz wenig Kapern), und Storys für Schulanfänger bzw. -abbrecher machen dieses Comic zu einer Empfehlung für ..... wen eigentlich?